Touristiker kritisieren Airbnb-Zuwachs

Auch in der Steiermark gibt es immer mehr Unterkünfte von Airbnb. Aus der einistigen Internetplattform für private Zimmervermietung ist ein milliardenschwerer Konzern geworden, der auch in der Steiermark stark wächst.

Im Vorjahr sind etwa 770.000 Touristen nach Österreich gekommen, die über Airbnb eine Unterkunft gebucht haben. Allein in Graz gibt es rund 700 solcher Unterkünfte. Eine direkte Konkurenz zu Hotels stellen sie zwar noch nicht dar, denn die Zielgruppe ist in den meisten Fällen auch nicht dieselbe wie jene von Hotelgästen. Außerdem würden diese Touristen auch anderwertig genug Geld ausgeben, wovon Graz und die Steiermark profitieren.

Rechtliche Grauzone benachteilige Hotellerie

Dennoch zahlen nicht alle privaten Vermieter für ihre Touristen Abgaben. Eine rechtliche Grauzone, sagt Graz Tourismuschef Dieter Hardt-Stremayr, die nicht nur finanzielle Nachteile habe: „Es entgeht uns die Kleinigkeit von 1,50 Euro pro Nächtigung. Das sind rund 100.000 Euro und mehr pro Jahr. Außerdem fehlen uns die Daten in der Nächtigungsstatistik. Es fehlen uns die Meldedaten, die abzuliefern sind und was den Finanzminister schmerzen wird am Jahresende ist, dass vielfach die Einnahmen aus Vermietung und Verpachtung fehlen und das ist in Wahrheit die größte Ungerechtigkleit gegenüber jenen Vermietern, die das ordentlich melden - das ist eine enorme Steuerersparnis.“

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Kaum Kontrolle - EU gefordert

Zwar gibt es Strafen für diese Versäumnisse. Allerdings werde nicht wirklich kontrolliert, so Hardt Stremayr. Aus Datenschutzgründen werden derzeit keine Vermieterdaten von Airbnb herausgegeben. „Auch auf europäischer Ebene wird sich wahrscheinlich die Datenschutzrichtlinie ändern müssen, damit hier eine Verfolgung möglich wird. Der Sektor ist einfach zu groß geworden über die letzten Jahre, als das man das als klein und nett und Schattendarsein betrachten könnte. Das ist ein multimilliarden Dollar Unternehmen und daher muss die Legalisierung Platz greifen“, so der Grazer Tourismuschef.

Konkurrenz für Gastronomie und Touristiker wächst

Der Touristiker ortet ähnliche Probleme in naher Zukunft bei Gastronomie oder Freitzeitangeboten. Immer mehr Privatpersonen würden schon jetzt etwa Abendessen in den eigenen vier Wänden oder private Stadtführungen anbieten. Auch in der Fahrzeugvermietung werde sich in naher Zukunft am privaten Sektor einiges tun.

Von Seiten der Internetplattform Airbnb sei man übrigens bemüht, die Vermieter aufzuklären und ihnen über kleine regionale Communitys bei bürokratischen Hürden behilflich zu sein.

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