Klimawandel setzt Almen immer stärker zu
Große Weiten und vor allem Platz für die Tiere, die dort weiden, zeichnen die Almen aus. Damit das auch so bleibt findet am Samstag - wie jedes Jahr - der sogenannte Schwendtag auf insgesamt 15 steirischen Almen statt. Ziel ist es, die Almen von Überwucherung zu befreien, denn sonst droht eine Verwaldungsgefahr.
Waldgrenze steigt immer mehr an
Grund für die Verwaldung ist nicht zuletzt auch der Klimawandel. Er setzt den heimischen Almen zu, bestätigt Hannes Schwaiger von Joanneum Research: „Der Klimawandel bewirkt ein Ansteigen der Waldgrenze. Das heißt die Almen oberhalb der Waldgrenze werden kleiner. Aber auch die Weideflächen unterhalb der Waldgrenze werden schneller zuwachsen, daher wird sich das auf die Almwirtschaft auswirken, weil das alles etwas rascher von statten geht und daher ist die Pflege der Almen umso wichtiger.“
Heimische Pflanzen werden entfernt
Während man in niedrigen Lagen zunehmend gegen Neophyten kämpft, sind es in den höhergelegenen Wäldern noch heimische Pflanzen, sagt Schwaiger: „Es sind schon noch die ursprünglichen Baumarten, die hier Schwierigkeiten machen, die Grauerle, Grünerle, Latsche, aber auch Fichte, Tanne, Buche, die hier sehr schnell in die freien Flächen einwachsen. Zusätzlich kann man auch die Sträucher entfernen, den Wacholder, die Heidelbeere, den Seidelbast und natürlich die Unkräuter wie zum Beispiel den weißen Germer oder den Alpen-Ampfer, die hier mit entfernt werden können und so die Flächen gereinigt werden.“
LK/Grabner
Das Schwenden habe zwar schon eine jahrhundertealte Tradition. Gerade jetzt, wo die Auswirkungen des Klimawandels spürbar werden, sei es aber umso wichtiger, sagt Schwaiger. Denn die Almen wiederum sind als Teil unserer Kulturlandschaft Grundlage für viele Bauern der Vieh- und Milchwirtschaft und damit auch Grundlage unserer Ernährung.
Im Mai findet österreichweit traditionell der Almauftrieb statt. Und auch wenn beweidete Almen zu unserem Landschaftsbild gehören, so werden sie doch immer weniger, denn die Erhaltung ist aufwendig - mehr dazu in Immer weniger beweidete Almen (19.5.2018).