Moto-GP: Spielberg jubelt mit Lorenzo
Mit seinem ersten Platz bei der Motorrad-WM - mehr dazu in sport.ORF.at - setzte der Spanier Jorge Lorenzo sich nach einem packenden Duell gegen WM-Leader und Landsmann Marc Marquez durch und holte seinen dritten Saisonerfolg. Rang drei ging an den Italiener Andrea Dovizioso (Ducati).
We think he's happy with that one 😉@lorenzo99 takes the fight to @marcmarquez93 and comes out on top! 🥊#AustrianGP 🇦🇹 pic.twitter.com/wv60Z3bmDK
— MotoGP™🇦🇹🏁 (@MotoGP) 12. August 2018
In der Gesamtwertung baute Marquez seine Führung auf den ersten Verfolger Valentino Rossi (Yamaha) auf 59 Punkte aus. Der Italiener betrieb nach Platz 14 im Qualifying noch Schadensbegrenzung und fuhr auf Rang sechs.
Spannendes Rennen
Mit den Qualifikationsläufen hatte der Moto-GP auf dem Red-Bull-Ring am Samstag so richtig Fahrt aufgenommen: Marc Márquez holte sich die Poleposition. Andrea Dovizioso, Jorge Lorenzo und Danilo Petrucci lieferten sich mit ihm am Sonntag ein spannendes Rennen an den ersten Startplätzen.
Das ließen sich mehr als 200.000 Fans nicht entgehen: Die 4.000 Camping-Stellplätze in Spielberg waren teilweise seit Donnerstag zu über 90 Prozent ausgelastet - mehr dazu in Moto-GP: 200.000 Besucher werden erwartet - rund 20.000 von ihnen übernachteten im Zelt oder Wohnmobil.
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Viele hatten vor Monaten schon reserviert: „Im Mai sind wir schon ausgebucht gewesen. Die Leute kommen aus der Schweiz, Frankreich, Holland oder Deutschland“, verrät Campingplatz-Betreiber Günter Eibegger. 31 Euro zahlten Spätentschlossene für einen Stellplatz plus 18 Euro pro Person. Hotelzimmer waren nur vereinzelt frei - 20.000 Betten in der Region seien zu 80 Prozent ausgelastet.
Rund fünf Millionen Euro für Unterkünfte
Rund fünf Millionen Euro geben die Fans allein für die Unterkunft aus. Rechnet man noch die Tagesgäste sowie die Ausgaben für Eintrittskarten und Verpflegung dazu, dürften in der Region an diesem Wochenende rund 30 Millionen Euro umgesetzt werden.
Markus Berger Red Bull Content Pull
Nicht verwunderlich ist es, dass man künftig versuchen will, die Aufenthaltsdauer der Fans zu verlängern, „sodass der Gast vielleicht bis Dienstag oder Mittwoch bleibt, was ja einfacher ist. Vorher wird es ein bisschen schwieriger werden, da wir da ausgebucht sind“, so Tourismus-Vorsitzender Michael Ranzmaier-Hausleitner.
Umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen
Die Sicherheitsvorkehrungen waren groß - mehr dazu in Einsatzorganisationen rüsten sich für MotoGP. Neben dem privaten Security-Personal waren knapp siebenhundert Einsatzkräfte von Polizei, Rettung und Feuerwehr rund um die Uhr vor Ort: „Das, was angefallen ist, entspricht der Lage, wenn so viel los ist“, so Feuerwehr-Einsatzleiter Erwin Grangl. Neben dem Abarbeiten von Brandmeldealarmen habe man etwa einige kleinere Brände am Campingplatz abgelöscht - außerdem standen Unterstützungsleistungen für das Rote Kreuz auf dem Plan.
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Das Rote Kreuz führte insgesamt 445 Versorgungen durch. Dabei wurden vom Veranstaltungsort 49 Personen in Spitäler gebracht. Bei den Versorgungen handelte es sich überwiegend um kleinere Verletzungen sowie Kreislaufprobleme.
Polizeisprecher Leo Josefus zog Bilanz: „Man muss sagen, es war eine Spitzen-Veranstaltung: Die Fans haben sich diszipliniert verhalten. Es hat aber auch kleinere Vorfälle gegeben: Diebstähle, Sachbeschädigungen. Aber in Anbetracht der Menschenmenge ging es quasi auf Null hinaus. Die Anreise war auch unproblematisch. Das heißt, unser Konzept ist voll aufgegangen: Es hat vertretbare Wartezeiten gegeben, alles in allem ist es positiv gelaufen.“ Bei der Abreise sei es im dichten Verkehr zwar zu Unfällen gekommen, jedoch nicht zu massiven Behinderungen.
Größtes Sportevent in Österreich
Insgesamt 206.746 Zuschauer machten die Motorrad-WM in Spielberg auch 2018 zum größten Sport-Jahresevent in Österreich: „Es war ein sensationelles Wochenende mit einer Wahnsinns-Stimmung. Es gibt nur einen Gewinner, nämlich Rot-Weiß-Rot“, zeigte sich Ring-Manager Philipp Berkessy zufrieden. Mit dem Start der MotoGP um 14.00 Uhr begann Sonntag wie üblich der Ticketverkauf für nächstes Jahr.
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Gepostet von Red Bull Ring am Sonntag, 12. August 2018
Zumindest hinsichtlich Zuschauer ist und bleibt die 2016 nach Österreich zurückgekehrte Moto-GP der „Königsevent“ auf dem Red Bull-Ring. Zu den bereits 1,7 Mio. Besuchern bis Ende 2017 kommen nun mehrere Hunderttausend hinzu. Schon bei der Formel 1 im Juli waren wieder 185.000 Fans an der Strecke aufgetaucht. 2018 sollte daher das erfolgreichste Jahr des „Projekt Spielberg“ werden. Dank der imposanten Zuschauer-Zahlen war Spielberg auch der bisher bestbesuchte Motorrad-WM-Lauf 2018 vor dem Grand Prix von Frankreich.
Fans hauptsächlich aus Österreich
Dass die Begeisterung und die Zahl der Besucher trotz Regens am Freitag und Samstag erneut größer war als in der Formel 1, ist auch 2018 stark aufgefallen. Das könnte unter anderem an den Preisen liegen, die bei den Bikern deutlich günstiger ausfallen. Ein Teil des Zuschauer-Erfolges wird auch auf neue Kanäle zurückgeführt. So wurden Tickets auch über die Lebensmittelhandelskette Hofer verkauft. Der neue österreichische Titelsponsor (eyetime) habe den Markt ebenso aktiviert wie stets auch KTM, so Berkessy.
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„Radio Steiermark“-Sportreporter Christian Prates mit einer vorläufigen Moto-GP-Bilanz
Dass besonders viele Menschen in Österreich den Weg zu den Motorradrennen finden, ist für den Manager „ein Wahnsinn und die eigentliche Sensation“, ist doch Österreich kein Motorrad-Traditionsland. Die mit 70 bis 80 Prozent bei weitem meisten Fans kommen aus - ganz - Österreich. Stark vertreten sind auch Besucher aus Slowenien, Norditalien, Süddeutschland und Tschechien. In Spielberg stehen die Motoren jetzt übrigens nur kurz still: Von 21. bis 23. September rollt die DTM im Murtal.