„Brutkasten“ macht Organe länger haltbar
Zwei neue Maschinen sollen künftig Organe länger konservieren und theoretisch auch heilen können. Spätestens Anfang 2019 sollen die beiden Maschinen im LKH Graz einsatzbereit sein.
Kernstück ist Pumpe
Peter Schemmer, Leiter der Transplantationschirurgie im LKH Graz, vergleicht die Maschinen mit einem Brutkasten für Babys: „So ähnlich schaut es aus, wie ein Brutkasten mit ein paar Leitungen, mit ein paar LEDs und das Kernstück ist natürlich eine Pumpe.“ Das Organ wird in die Maschine gelegt und an die Schläuche angeschlossen. Die Pumpe bewegt dann - je nach Art der Maschine - Blut oder Konservierungsflüssigkeit durch das Organ.
Bis zur Praxis noch ein langer Weg
Die Vorteile dieser Methode sind, dass die Organe außerhalb des Körpers untersucht werden können und sie sind länger haltbar, so Schemmer: „Es wird länger sein, das ist jetzt schon klar. Ob man das jetzt mit einem Prüflabel versehen kann, ist mehr als fraglich.“ Grundsätzlich könne man Erkrankungen der Organe mithilfe der Maschinen auch heilen: „So ist die Theorie, bewiesen ist das klinisch noch nicht. Man kann auf jeden Fall eine sogenannte Rekonditionierung, also eine Regeneration positiv beeinflussen.“ Hunderte Organe sollen in diesen Maschinen aufbewahrt werden und dann bei Bedarf gesund bereit stehen. Bis dahin sei es aber noch ein langer Weg, so Schemmer.
APA/dpa/Jan-Peter Kasper
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