SPÖ: Schickhofer will keine Neuwahlen

Koalitionstreu hat der steirische SPÖ-Chef und LH-Stellvertreter Michael Schickhofer in puncto Zwölfstundentag gehandelt - und Kritik geerntet. Er lasse sich nicht in Neuwahlen treiben, betont er im „Steiermark heute“-Sommergespräch.

Hinter Schickhofer liegen turbulente Wochen: Die steirische KPÖ hatte im Sommer einen Antrag eingebracht, wonach sich der Landtag gegen die Änderung des Arbeitszeitengesetzes aussprechen sollte. Aus Koalitionstreue zum steirischen Regierungspartner ÖVP stimmte der SPÖ-Klub jedoch dagegen - und befand sich somit nicht auf Linie der Bundespartei. Der Unmut der Gewerkschaft in Richtung Schickhofer war nicht zu überhören - von Kniefall und einem Schlag ins Gesicht war die Rede.

„Nicht bereit, in Klassenkampf zurückzukehren“

Im „Steiermark heute“-Sommergespräch mit Chefredakteur Gerhard Koch gibt sich Schickhofer entschlossen: „Für mich ist klar, dass ich mich nicht von Kommunisten in Neuwahlen treiben lasse - und ich bin auch nicht bereit, in den Klassenkampf der 70er Jahre zurückzukehren.“

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Sommergespräch mit Michael Schickhofer

Das komplette „Steiermark heute"-Sommergespräch mit Michael Schickhofer zum Nachsehen.

Hinsichtlich der Diskussion um den Zwölfstundentag und die 60-Stundenwoche erklärt Schützenhöfer, der stets ein gutes Verhältnis mit dem Landeshauptmann betont: „In dieser Frage hätte ich mir natürlich gerade von einem Gewerkschafter wie Hermann Schützenhöfer erhofft, dass wir gemeinsam auftreten können und für die Sozialpartnerschaft in Österreich kämpfen.“

ORF Steiermark-Chefredakteur Gerhard Koch befragt im Rahmen der „Steiermark heute"-Sommergespräche die Spitzen der Landtagsparteien zu aktuellen politischen Fragen - mehr dazu in Die „Steiermark heute“-Sommergespräche im Überblick

„Für mich zählt der Handschlag“

Als ÖVP-Landeshauptmann Schützenhöfer dann sagte, er würde den Kurs von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP), die 60-Stundenwoche und den Zwölfstundentag unterstützen, habe Schickhofer gesagt: „‚Ich und die steirische Sozialdemokratie tun das nicht.‘ Und das haben unsere Nationalratsabgeordneten im Gremium - nämlich dem österreichischen Nationalrat - auch ganz klar zum Ausdruck gebracht.“

Im Landtag jedoch, jenem Gremium, für das Schickhofer zuständig ist, zog man mit der ÖVP in puncto Zwölfstundentag mit. Und das erklärt der steirische SPÖ-Chef so: „Für mich zählen auch Werte wie der Handschlag: Dass wir uns - die SPÖ und die ÖVP - im Landtag nicht überstimmen und ein Beschluss nicht erfolgt, wenn wir uns nicht darauf einigen können.“

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