Weltweiter Kinderpornoring ausgeforscht

Die steirische Polizei kann einen großen Ermittlungserfolg für sich verbuchen: Sie hat einen weltweit agierenden Kinderpornoring ausgeforscht. 156 Verdächtige wurden ermittelt, darunter drei Österreicher.

Den Ausgang haben die Ermittlungen in Graz genommen: Vor eineinhalb Jahren, Ende 2016, bekamen die Ermittler einen Tipp aus Deutschland. Ein damals 38-jähriger Steirer sollte demnach mit einem Deutschen kinderpornografisches Material getauscht haben.

„Dunkelziffer viel höher“

Die Ermittler nahmen ihre Arbeit auf, schildert Jürgen Haas vom Landespolizeikommando Steiermark: „Es ist eine Hausdurchsuchung bei dem Grazer gemacht worden. Und hier konnten die Beamten mehrere tausend Dateien, Bilder und Videos, die kinderpornographisches Material beinhalteten, sicherstellen.“ Nur die Spitze des Eisbergs, wie sich herausstellen sollte.

Kinderpornografie

APA/DPA/Uwe Zucchi

Das Netzwerk des Mannes ist groß und kompliziert geknüpft. Eineinhalb Jahre lang verfolgten die Ermittler die weitverzweigten Spuren der Kinderpornokonsumenten - vor allem im Internet: „Und hier wurden 153 Verdächtige aus 26 Ländern - das europäische Ausland, Südamerika, Nordamerika, eigentlich weltweit - ermittelt. Die Dunkelziffer ist auch viel höher als diese 153 Verdächtigen“, so Haas.

Grazer bereits verurteilt

Er spricht nun, nach dem Abschluss der Ermittlungen, von einem Schneeballsystem: „Irgendwann muss man diese Ermittlungen beenden - und sie wurden bei diesen 153 beendet. Ihre Daten wurden bereits an die zuständigen Strafverfolgungsbehörden übermittelt und sie werden dann in ihren Ländern zur Verantwortung gezogen.“

Das gilt auch für die drei Österreicher - zwei Wiener, 22 beziehungsweise 68 Jahre alt - und den heute 40-jährigen Grazer, der im vergangenen November bereits am Grazer Straflandesgericht verurteilt worden ist.