„Überfüllte Berge“: Viel Arbeit für Bergrettung

Am vergangenen Wochenende sind in den steirischen Bergen zwei Menschen ums Leben gekommen. Laut den steirischen Bergrettern dürfte es heuer wieder mehr Alpinunfälle geben - eine Folge von, wie sie sagen, „überfüllten Bergen“.

Gleich zwei tödliche Alpinunfälle ereigneten sich am Sonntag in der Obersteiermark: In der Gemeinde Grundlsee stürzte ein deutscher Wanderer ab, in Trofaiach wurde eine Frau aus Graz von einem Stein erschlagen - mehr dazu in Zwei tödliche Bergunfälle in der Obersteiermark. Überhaupt waren die steirischen Bergretter an diesem Wochenende gefordert, mussten sie doch insgesamt 15 Personen aus alpinen Notlagen befreien.

„Tourismus in den Bergen nimmt zu“

Damit war die steirische Bergrettung heuer bereits mehr als 1.900 Mal im Einsatz, was schon jetzt nur etwa 100 Einsätze weniger als im gesamten Vorjahr bedeutet. Ein erneuter Anstieg der Einsätze ist also zu erwarten, sagt der Landesleiter, der Bergrettung, Michael Miggitsch: „Ja, wir merken grundsätzlich in den letzten Jahren immer einen leichten Anstieg, weil der Tourismus in den Bergen generell zunimmt. Das ist jetzt natürlich wetterbedingt, und wenn ein schönes Wochenende ist, dann kann man durchaus sagen, dann sind unsere Berge überfüllt.“

Gute Ausrüstung

Der Bergsport an sich ist aber nicht gefährlicher geworden, so Miggitsch weiter: „Nein, man kann immer wieder feststellen, dass die Leute gut ausgerüstet sind - es gibt aber natürlich auch immer wieder Ausnahmen.“

Kondition und Technik oft weniger gut

Eine gute Ausrüstung kann aber eine gute Kondition und die richtige Technik nicht ersetzen - und beides fehlt vielen Alpinisten oft: „Es ist immer wieder erkennbar, dass die Personen nicht die konditionelle Voraussetzung, aber auch nicht die technischen Voraussetzungen haben, gerade im felsigen Gelände oder im Klettersteig. Da könnte man schon das eine oder das andere vermeiden, wenn man sich besser vorbereiten würde“, so Miggitsch. So mussten heuer oft Menschen gerettet werden, weil sie mitten am Berg nicht mehr vor oder zurück konnten.

Steinschlag immer möglich

Eine Gefahr, vor der man nie gefeit ist, ist der Steinschlag - hier gilt es, wachsam zu sein, so der Bergretter: „Es besteht durchaus die Gefahr, wenn man halt da unterwegs ist, dass man auch einen Steinschlag auslöst. Das kann auch durch ein Wild passieren, das kann aber auch durch einen Bergsteiger passieren - auch wenn man noch so gut aufpasst.“

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