Neuer Superintendent: Rehner folgt Miklas

Am Sonntagnachmittag wurde der neue Superintendent der evangelischen Kirche in der Steiermark, Wolfgang Rehner, in der Heilandskirche in Graz von Bischof Michael Bünker in sein Amt eingeführt. Die Wahl fand bereits im März statt.

Wolfgang Rehner folgt nun Hermann Miklas als neuer Superintendent nach. Miklas ging nach 19 Jahren an der Spitze der evangelischen Kirche in der Steiermark in Pension. Eines der Ziele Rehners ist, dem Mitgliederschwund entgegenzuwirken.

evangelischer Superintendent Rehner, Amtseinführung

epd/Uschmann

Evangelische Steiermark ist ein Puzzle

In seiner Predigt verglich Rehner die evangelische Steiermark mit einem Puzzle: „Die Einzelteile des Bildes greifen ineinander. Wie dieses Bild kann man auch das Leben der evangelischen Kirche in der Steiermark immer von mehreren Seiten betrachten: Man kann über die Einzelteile staunen und sich freuen. Man kann das große Ganze bewundern und vergessen, worin der Wert und die Besonderheit der einzelnen Teile besteht.“

evangelischer Superintendent Rehner, Amtseinführung

epd/Uschmann

Besonderes Augenmerk müsse in diesem Ganzen aber auch den Randgruppen geschenkt werden. Mit einem Appell an die ökumenische und innerevangelische Verbundenheit im Land schloss Rehner seine Predigt: „Wir wissen uns als einen kleinen Teil der weltweiten Christenheit. Daher ist dieser Gottesdienst nur so denkbar, wie wir ihn feiern: In der Verbundenheit der evangelischen Kirchen in ganz Österreich und in der Verbundenheit der Ökumene.“

Krautwaschl wünscht sich „gemeinsamen Tisch“

Ein Grußwort richtete auch der katholische Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl an Rehner. Dabei betonte er das Modell der Ökumene als „Einheit in Vielfalt“. Die Sehnsucht nach dem gemeinsamen Tisch müsse bleiben, so Krautwaschl, „und doch darf nicht übersehen werden, dass christliche Kirchen weniger trennt, als ihnen gemeinsam ist“. Für die Steiermark wünsche sich Krautwaschl, dass Rehner „einerseits mit der Sehnsucht nach dem gemeinsamen Tisch, andererseits mit der Freude an der christlichen Mehrsprachigkeit“ wirken werde.

„Offene Türen, offene Augen, offene Ohren“

Wolfgang Rehner wird der siebente Superintendent der Steiermark. Er wurde 1962 in Sibiu, Rumänien, geboren und lebt und arbeitet seit 22 Jahren in Österreich. Ramsau am Dachstein war die erste Pfarre, die er ab 1996 hierzulande leitete. Als neuer Superintendent möchte er „Halt und Hoffnung“ vermitteln. „Ich habe mir vorgenommen: Offenheit! Offene Türen, offene Augen, offene Ohren. Füreinander und miteinander“, sagt Rehner.

Was kann die Kirche für die Menschen tun?

In den letzten Jahren ist die Zahl der Mitglieder in der evangelischen Kirche in der Steiermark von 49.000 auf 39.000 gesunken. Es gehe darum, zu erkennen, was die evangelische Kirche für die Menschen tun könne. Dann werde sich auch die Mitgliederzahl wieder zum Positiven entwickeln, sagt Rehner.

Der neue Superintendent bezeichnet sich selbst als „Wirtschaftsmigrant“. Er habe Rumänien mit seiner Familie vor 22 Jahren verlassen, weil die wirtschaftliche Lage dort nach dem politischen Umbruch nicht besser geworden sei. Am 23. September 2018 beginnt nun die 12-jährige Amtszeit von Wolfgang Rehner als Superintendent der evangelischen Kirche in der Steiermark.