B320: Bewohner fordern rasches Handeln
200 Ennstaler, die an der B320 leben, wurden vom Grazer Meinungsforschungsinstitut bmm im Auftrag der Kronen Zeitung befragt - und das vor dem Hintergrund jahrzehntelanger offener Forderungen und ungelöster Fragen: Wie soll man die B320 und damit die Anrainer entlasten und wie die Straße entschärfen, sie sicherer machen?
Lebensqualität leidet
Die Antworten der Anrainer unterscheiden sich zwar, eines eint sie jedoch: Die betroffenen Menschen wollen eine Lösung und zwar so schnell wie möglich, am besten gleich. Die Lebensqualität leide, sagen sie, und mit dem Leidensdruck steige der Unmut.
Ausbau des öffentlichen Verkehrs gefordert
Viele fürchten angesichts der zahlreichen schweren Unfälle um ihr Leben, zeigt die Umfrage: Fast 80 Prozent drängen auf einen Ausbau des öffentlichen Verkehrs, 75 Prozent wollen den raschen Bau der Überführung Trautenfels. Laut Verkehrsressort des Landes sollen die Umbauarbeiten im kommenden Frühjahr beginnen, die geplante Brücke soll im Herbst 2020 befahrbar sein - mehr dazu in Grünes Licht für Knoten Trautenfels (4.9.2018).
Generelles Lkw-Fahrverbot
Die Ennstaler wünschen sich, dass die B320 ausgebaut und damit sicherer werden soll, sie soll mehr Überholmöglichkeiten bieten, und die Entschärfung von Zu- und Abfahrten wollen 74 Prozent der Befragten. Der Mehrheit ist auch der Schwerverkehr ein Dorn im Auge: Sie fordern mehr Kontrollen, und 56 Prozent sind überhaupt für ein generelles Lkw-Fahrverbot im Ennstal.
Vorrang für Lebensqualität
Für Liezen will eine Mehrheit der Befragten eine Umfahrung, die aber die Stadt ablehnt, weil sie Über- und Unterführungen bevorzugt - die wiederum wollen fast 58 Prozent der Befragten nicht. Was die Menschen im Ennstal wollen, sind vor allem Lebens- und Wohnqualität - das betonen mehr als drei Viertel von ihnen; die Bedeutung von Tourismus und Wirtschaft für das Ennstal kann bei den Bewohnern da nicht mithalten.