Tödlicher Hoflader-Unfall: Schule unter Schock

Während des Praxisunterrichtes an der Landwirtschaftsschule Grottenhof in Graz ist am Dienstag eine 16-Jährige mit einem Hoflader tödlich verunglückt. Das Fahrzeug wird nun begutachtet; die Schule steht unter Schock.

Der Unfall passierte laut Schuldirektor Erich Kerngast am frühen Nachmittag im Rahmen des Praxisunterrichtes mit einem Hoftrac - ein Hoflader bzw. eine Art Minibagger.

War geübt im Umgang mit dem Fahrzeug

Das 16 Jahre alte Mädchen, das im Umgang mit dem Hoflader geübt war, sollte mit dem Minitraktor auf dem Gelände der Landwirtschaftsschule von einem Gebäude zum anderen fahren. Dabei kam die junge Burgenländerin - sie war seit zwei Jahren an der Schule - vom Fahrweg ab und kippte samt dem Hoflader über eine Böschung. Die Schülerin geriet unter das Fahrzeug und erlitt lebensgefährliche Verletzungen.

Ein Hauswart sah Rauch aufsteigen und entdeckte dabei die junge Frau. Die Rettungskette wurde umgehend in Gang gesetzt, die Schülerin konnte aber nicht mehr gerettet werden - sie starb noch an der Unfallstelle. Das Mädchen war im Rahmen der Praxisausbildung offiziell mit dem Fahrzeug unterwegs, sagt Kerngast: „Im Vorfeld, sonst darf keiner dieses Gerät bedienen, werden die Schüler sowohl in Theorie und dann auch in der Landtechnik-Praxis auf dieses Gerät, wie überhaupt auf Fahrzeuge und Maschinen, geschult.“

Betreuung durch Kriseninterventionsteam

Laut Direktor Kerngast steht die gesamte Schule unter Schock - Schüler, Lehrer und Eltern werden weiterhin vom Kriseninterventionsteam betreut. Parallel dazu laufen die polizeilichen Ermittlungen, wie es zu dem tragischen Unfall kommen konnte: Laut Staatsanwaltschaft wird die Leiche der 16-Jährigen obduziert, der Hoflader von einem Sachverständigen begutachtet, um festzustellen, ob eventuell ein technisches Gebrechen zu dem Unfall führte.

Auch weitere Einvernahmen sind geplant: So wird auch jener Lehrer befragt werden müssen, der zum Zeitpunkt des Unfalls die Aufsichtspflicht hatte, und auch der Direktor wird als Schulleiter einvernommen, so die Polizei. Damit will man laut einem Sprecher aber aus Pietätsgründen noch ein paar Tage zuwarten - momentan stehe die Trauerarbeit im Vordergrund.

Ermittlungsergebnisse abwarten

Der für die landwirtschaftlichen Schulen zuständige Landesrat Johann Seitinger (ÖVP) kam nach dem Unfall in die Schule. Was die Sicherheit an den Land- und Forstwirtschaftlichen Schulen betrifft, so wurde am Mittwoch aus seinem Büro betont, dass mit großer Sorgfalt auf die Sicherheit in den Schulen geachtet wird. Ob es aufgrund dieses Falls Konsequenzen oder Überlegungen für stärkere Sicherheitsmaßnahmen geben wird, kann ein Sprecher von Seitinger zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen - da müsse man auch die Ermittlungsergebnisse abwarten, heißt es.