Kongress zum Ausstieg aus fossiler Energie

Wie kann der totale Ausstieg aus fossilen Brennstoffen gelingen? Das ist die zentrale Frage, die bis Freitag bei der internationalen Energiekonferenz ISEC 2018 in Graz diskutiert wird.

Bis zum Jahr 2050 sollen fossile Brennstoffe der Vergangenheit angehören - das ist zumindest das Ziel, das man sich bei der Klimakonferenz vor zwei Jahren in Paris setzte.

Bei der Wärme nicht auf die Bundesländer vergessen

Es braucht also Energiesysteme, die helfen, CO2 zu reduzieren. Zehn Prozent der weltweiten CO2-Emissionen werden in Europa verursacht, am meisten durch Elektrizität, Verkehr und Industrie. Beim Thema erneuerbare Energie würde man immer wieder schnell beim Strom landen, so Josef Plank, Generalsekretär im Nachhaltigkeitsministerium, dabei dürfe man aber auf andere Sektoren wie etwa jenen der Wärme - wie kühlt man, wie heizt man - nicht vergessen.

Für diesen Bereich gebe es eine nationale Wärmestrategie, in die die Bundesländer verstärkt eingebunden werden, „weil die haben da in der Umsetzung eine ganz bedeutende Rolle, sowohl was regionale und lokale Energiesysteme betrifft, als auch was das Thema Reduktion von Energieverbrauch in Gebäuden betrifft“, so Plank.

Schwerindustrie auf erneuerbare Energie umstellen

Eine zweite große Zukunftsfrage sei, so Theresia Vogel, Geschäftsführerin des österreichischen Klima- und Energiefonds, wie man die Schwerindustrie auf erneuerbare Energieträger umstellt: „Das ist eine ganz zentrale Frage in Österreich, denn hier hängen viele Arbeitsplätze dran und viel Wertschöpfung - und da geht es wirklich um ganz neue Technologien, die noch nicht erprobt sind. Das Risiko ist noch immer groß, dort zu scheitern. Die Umstellung der voestalpine auf eine wasserstoffbasierte Stahlproduktion ist so ein typisches Beispiel.“ Einen gewissen Teil des technischen Risikos könne man zwar mit Förderungen abdecken, für die Unternehmen werde es aber generell kein leichter Weg.

ISEC 2018

Die internationale Energiekonferenz mit 360 Teilnehmern aus 50 Nationen findet im Rahmen der EU-Ratspräsidentschaft in der Steiermark statt.

Stichwort Smart Cities

Für Vogel und auch den Vertreter der Europäischen Kommission bei der Energiekonferenz, Haitze Siemers, liegt der Schwerpunkt in Österreich auch auf regionaler Ebene, „so beispielsweise das Thema Smart Cities, das sehr gut zusammenpasst mit der Thematik dieser Konferenz, und auch sehr gut in den Grazer Zusammenhang passt, weil Graz eine von diesen Städten ist, die da ganz besonders aktiv ist“.

Graz hat sich ja der nachhaltigen Stadtentwicklung verschrieben - vor allem der Verkehr sorgt für hohe Emissionswerte. Das Einbinden der Regionen in Strategien, um den Umstieg auf erneuerbare Energien zu schaffen, sei auch für die Regionalentwicklung sehr wichtig, sind sich die Experten einig: Das schaffe Arbeitsplätze, fördere die regionale Technologieentwicklung und sei generell positiv für die Wirtschaft.

Link: