10.000 Verdachtsflächen bei alten Mülldeponien

Unter der steirischen Erde schlummern noch unzählige alte Mülldeponien. Laut Behörden müssen das Umweltbundesamt und das Land Steiermark 10.000 Verdachtsflächen wegen Altlasten überprüfen.

Derzeit muss gerade das Freigelände einer Grazer Schule saniert werden, weil sich darunter eine alte Mülldeponie befindet. Mehr dazu in Mülldeponie: Grazer Sportschule ohne Sportplatz (15.10.2018). Kein Einzelfall wie Recherchen des ORF Steiermark ergaben. Derzeit gibt es in der Steiermark 31 ausgewiesene Standorte von sogenannten „Altlasten“.

Keine akute Gefährdung

Das sind zum Beispiel alte Mülldeponien, Fabriken oder auch Putzereien. Elf davon sind bereits saniert, sieben weitere werden gerade saniert und der Rest soll demnächst folgen. Eine akute Gefährdung gehe von diesen Altlasten derzeit nicht aus, da sie ständig überwacht würden und auch ein enger Wissensaustausch mit den betroffenen Anrainern bestehe, heißt es aus der zuständigen Abteilung des Landes.

Luftbilder und Telefonbücher helfen beim Filtern

Weit größer ist die Zahl der Verdachtsflächen, die in akribischer Kleinarbeit herausgefiltert wurden, wie durch den Vergleich von Flächen auf Luftbildern über mehrere Jahrzehnte oder auch durch Durchsicht alter Telefonbücher, so Elisabeth Winkler vom Land Steiermark: „In Summe haben wir in der Steiermark ungefähr 1.500 bis 2.000 Altablagerungen und 8.000 alte Betriebsstandorte. Ein Altstandort ist grundsätzlich von der Definition her ein Standort wo mit gefährlichen Stoffen umgegangen wurde. Diese Standorte werden von uns systematisch nach Branchen bewertet und dann systematisch in Untersuchungsprojekten angeschaut.“

Kostenlose Information bei Grundstückskauf

Diese sogenannten Verdachtsflächen werden nach und nach analysiert, um herauszufinden ob sie überhaupt gefährlich sind oder nicht. Begonnen wird mit jenen Flächen, die ein hohes Gefährdungspotenzial haben. Das Land geht davon aus, dass höchstens 100 bis 200 der 10.000 zu untersuchenden Flächen nach der genauen Untersuchung als definitive Altlast gelten könnten. Wie lange diese Untersuchungen genau dauern werden, könne man derzeit nicht einschätzten, heißt es. Wer übrigens einen Grundstückskauf plant, der kann in der zuständigen Abteilung des Landes kostenfrei nachfragen, ob es sich dabei um eine etwaige Verdachtsfläche handelt oder nicht.