Gleinalmtunnel: Kompletter Neubau im Inneren

Nach dem großen Brand im Gleinalmtunnel vor zwei Wochen wird das wahre Schadensausmaß sichtbar. Die Schäden sind stärker als gedacht, der Tunnel muss rund um die Brandstelle so gut wie neu gebaut werden.

Am 5. Oktober kam es im Gleinalmtunnel, rund einen Kilometer vom Südportal, zu einem Brand: Ein Kranwagen fing Feuer und brannte komplett aus - mehr dazu in Gleinalmtunnel bleibt nach Lkw-Brand gesperrt (5.10.2018) und in Gleinalmtunnel: Sanierung läuft an (10.10.2018).

900 Grad Celsius nach Brand im Tunnel

Wie groß die Schäden sind, zeigt sich erst jetzt, sagt Herwig Moser, ASFINAG-Projektleiter zu den Sanierungsarbeiten: „Etwa eine Stunde nach dem Brand hat die Feuerwehr knapp 900 Grad Celsius gemessen - das ist eine Hitze, wo der Beton abplatzt, wo die Kabel Schäden nehmen.“ Das ausgebrannte 400 Tonnen schwere Fahrzeug und rund 500 Tonnen beschädigtes Material wurden mittlerweile aus dem Tunnel entfernt.

Derzeit wird daran gearbeitet, das Innere des Tunnels wieder herzustellen - laut Herwig Moser rund um die Uhr: „Wir fahren auch die Wochenenden durch. Derzeitiger Stand der Arbeiten: Die beschädigten Zwischendeckenfelder sind abgebrochen. Wir arbeiten derzeit daran, die beschädigten Auflagen abzutragen. Das ist bei weitem noch nicht alles, Fahrbahn und Schlitzrinnen, da sind mindestens 45 Laufmeter zu tauschen, und die Kollegen von der elektromaschinellen Ausrüstung müssen auf 500 Meter Länge das komplette Equipment tauschen.“

Gleinalmtunnel Sanierung Brand

ASFINAG

Das Tunnelinnere wurde durch das Feuer komplett zerstört

Tunnel voraussichtlich bis Mitte Dezember gesperrt

Von der Randsteinbeleuchtung über Videokameras und Fluchttüren bis hin zu den Notrufnischen muss alles neu gemacht werden - und das dauert: die Verkehrsfreigabe soll es laut Moser „irgendwann Mitte Dezember“ geben. Und das kostet: „Die ersten vorsichtigen Schätzungen belaufen sich einmal mindestens auf eine Million Euro. Aber so wie es sich derzeit darstellt, wird es eher mehr werden“, so Moser.

Ausweichstrecke S35 wieder frei

Gute Nachrichten gibt es von der Ausweichstrecke: Die Baustelle auf der S35 wurde teils beschleunigt, teils nach hinten datiert, sodass die Schnellstraße wieder uneingeschränkt zweispurig befahrbar ist.

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