Blei im Boden: Weitere Untersuchungen

Nachdem in Schrems bei Frohnleiten im Boden eine hohe Bleikonzentration festgestellt worden ist, soll es nun weitere Untersuchungen geben. Die Bewohner dürfen kein Gemüse aus ihren Gärten essen und kein Brunnenwasser nutzen.

„Nun ist die Aufgabe, die Stellen des Landes gemeinsam mit der Bevölkerung zu koordinieren - hier geht es auch darum, die gesundheitliche Relevanz abzuprüfen. Dazu werden gerade Fragenkataloge erstellt und im Bereich der Geologie Untersuchungen seitens des Landes weitergeführt. Diese Untersuchungen sollen noch diese Woche gemacht werden, damit das Gesamtgebiet genau definiert werden kann“, sagt der Bürgermeister von Frohnleiten, Johannes Wagner.

Er betont: „Ich setze alles daran, dass zumindest der Bereich eingeschränkt wird, wo die Untersuchungen gemacht werden - das heißt: Welcher betroffene Bereich ist das und wie stark ist er betroffen? Und auch Untersuchungen des Wassers werden noch heute und morgen angestellt.“

Keine akute Vergiftungsgefahr

Im Sommer wurden im Zuge einer Routinekontrolle Bodenproben auf dem Gelände eines Bergbaubetriebes in Schrems genommen, der Ende des 19. Jahrhunderts aufgelassen worden war - heute stehen dort mehrere Wohnhäuser. Dabei wurde ein deutlich erhöhter Bleigehalt in Boden und Pflanzen festgestellt; betroffen sind rund 15.000 Quadratmeter Fläche bzw. rund 70 Bewohner.

Es bestehe keine akute Vergiftungsgefahr, beruhigte Thomas Amegah von der Gesundheitsabteilung des Landes am Freitag die Bewohner des Ortes, es könne durch die Schwermetalle im Boden jedoch chronische Belastungen für die Gesundheit geben - mehr dazu in Blei im Boden: Wasser und Gärten verseucht. So werden ab Dienstag alle Bewohner des betroffenen Gebietes in Schrems zu Befragungen bzw. Untersuchungen in das Rathaus Frohnleiten sowie zur Amtsärztin Anna-Maria Wlasak auf der BH Graz-Umgebung gebeten: „Wir haben vor, die Bevölkerung, die dort Gemüse geerntet und dabei das Blei aufgenommen hat, zu erfassen und zu untersuchen.“

„Belastung war Bewohnern nicht bewusst“

Auf die Frage, wie die Bewohner mit der Information umgegangen sind, sagte Bürgermeister Wagner am Montag: „Die direkt betroffenen Bewohner waren dankbar, dass die Information schnell gekommen ist - sie haben gewusst, dass es eine Halde gibt, die Belastung von Blei war ihnen aber nicht bewusst. Auch der Gemeinde und den Stellen des Landes war dies nicht in diesem Ausmaß bewusst. Ich hoffe jetzt sehr stark, dass das eine Altlast im Sinne des Altlastensanierungsgesetzes wird und hier Schritte gesetzt werden, damit die Bevölkerung hier auch zukünftig vielleicht wieder Gemüse anbauen kann.“

Zusammenhang mit Mülldeponie „ausgeschlossen“

Einer dieser Schritte ist ein Geologiegutachten: „Hier geht es darum zu sagen, welche Bereiche genau betroffen sind. In weiterer Folge gibt es natürlich Quellen und Brunnen, diese werden auch auf Blei und Schwermetalle untersucht. Wichtig ist aber natürlich, inwieweit die Bleiwerte auch in den Nachbargrundstücken dieser Haldenbereiche reichen, und das gehört relativ schnell herausgefunden“, so Wagner, der ausschließt dass es einen Zusammenhang mit der Mülldeponie Frohnleiten gibt: „Das kann ausgeschlossen werden, weil die Mülldeponie im Bereich des Dirnbergs ist, einige Kilometer entfernt, und mit dem hier hat sie nichts zu tun.“