Graz derzeit Drehscheibe für Weltraumforschung

Im Rahmen der EU-Ratspräsidentschaft von Österreich findet in Graz derzeit eine Weltraumkonferenz statt. Mit dem Institut für Weltraumforschung machte sich die Steiermark in diesem Bereich europaweit einen Namen.

100 Mitarbeiter aus 20 Nationen sind im Institut mit der Erforschung des Weltalls beschäftigt. Die Weltraumkonferenz der Europäischen Kommission findet seit Montag in Graz statt: Im Mittelpunkt stehen die EU-Raumfahrtprogramme Copernicus, EGNOS und Galileo.

Rolle Europas in Weltraumforschung

Bei der Weltraumkonferenz diskutieren 250 Regierungs- und Kommissionsmitglieder der EU und Vertreter von Raumfahrtbehörden und Unternehmen aus Europa über langfristige strategische Fragen rund um die weltweiten Weltraumaktivitäten sowie die Rolle Europas in der Weltraumforschung, sagt Infrastrukturminister Norbert Hofer (FPÖ).

Europas und Österreichs Wirtschaft profitieren mittlerweile enorm von der Weltraumforschung, so Hofer: „Österreich investiert 100 Millionen Euro im Jahr in den Bereich Weltraumwirtschaft und Weltraumforschung, und es kommt beinahe jeder Cent zurück. Man darf nicht vergessen, dass die USA hier sehr viel Geld investieren, und dass da Europa nicht hinten nachhinkt.“

Als Beispiel nennt Hofer das GPS-System: „Das sind wir zu 100 Prozent von den USA abhängig, wenn die USA, sagen wir, das System abdrehen, und das kann man jederzeit, dann haben wir das Nachsehen. Deshalb brauchen wir ein eigenes System mit Galileo, und das setzen wir um."

EU investiert Milliarden in Forschung

Was die immer umfassendere Nutzung des Weltraumes betrifft, habe Europa schon viel im Bereich der Weltraumforschung erreicht und nehme viel Geld dafür in die Hand, sagt EU-Industriekommissarin Elzbieta Bienkowska: „Die Kommission hat für Programme 16 Milliarden Euro vorgeschlagen. Das ist notwendig, das ist auch eine enorme Summe, um für Europa die besten Ergebnisse zu erreichen. Das ist wichtig für die gesamte europäische Wirtschaft, nicht nur für den Bereich Weltraumforschung."

Nummer eins in Forschung als Ziel

Der ehemalige Astronaut und spanische Wissenschafts- und Innovationsminister Pedro Duque fügt hinzu, dass Europa nur zusammen arbeiten könne, um eines Tages Nummer eins in der Weltraumforschung zu werden: „Vielleicht können wir es eines Tages schaffen, dass Menschen auf dem Mond oder auf dem Mars landen werden, das könnte der nächste Schritt sein." Infrastrukturminister Hofer sieht das oberste Ziel der Weltraumkonferenz in Graz darin, die europäischen Ambitionen im Weltraum zu stärken.

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