Fußball: Sturm sucht Vogel-Nachfolger

Sturm Graz absolviert am Dienstag das erste Training nach dem Abgang von Heiko Vogel. Geleitet wird dieses von Günther Neukirchner und Joachim Standfest - eine Dauerlösung sind die beiden aber nicht.

Heiko Vogel ist seit Montag nicht mehr Trainer von Sturm Graz: Der 42-jährige Deutsche wurde dienstfrei gestellt. Mehrere Gründe seien dafür ausschlaggebend, hieß es dazu von der Klubführung - mehr dazu in Fußball: Sturm trennt sich von Trainer Vogel.

Noch keine Vorverhandlungen geführt

Er habe zwar Kandidaten im Kopf, aber noch keine Gespräche geführt, so Sturm-Sportgeschäftsführer Günter Kreissl am Montag bei der Pressekonferenz zum Vogel-Abgang und zu einem möglichen Nachfolger: „Das ist mein Job, mir Gedanken zu machen. Was ich nicht gemacht habe ist, umfassend Gespräche und Vorverhandlungen zu führen. Gedanken muss ich mir in so einer Situation immer machen." Vorübergehend übernehmen Günther Neukirchner und Joachim Standfest.

Neukirchner und Standfest als Interimslösung

Dass die beiden aber auch am Samstag im nächsten Heimspiel gegen St. Pölten auf der Bank sitzen werden, ist nicht sehr wahrscheinlich. „Es ist ganz normal, dass wenn du jetzt einmal Interimslösungen nimmst, dass du nicht jemand Externen nimmst, der die Mannschaft nicht kennt, sondern - das ist glaube ich auf der ganzen Welt so - dass Interimslösungen immer Personen sind, die dem Verein angehören, entweder ein Amateurtrainer oder ein Assistenztrainer. Diese Lösung haben wir auch gewählt. Günther Neukirchner kommt nicht das erste Mal in die Situation, dass er als Interimstrainer eine Mannschaft bei Sturm übernimmt und vielleicht auch in einem Spiel betreuen muss, gemeinsam mit Joachim Standfest“, so Kreissl.

Mählich als Favorit gehandelt

Auch wenn der Sportgeschäftsführer sagt, dass man sich die nötige Zeit lassen werde, um das richtige Trainerteam zu finden, ist eher davon auszugehen, dass noch in dieser Woche eine Entscheidung fallen wird.

Als Favorit gilt, so ist zu hören, Ex-Wiener Neustadt-Trainer Roman Mählich: Der ehemalige Sturm-Spieler in den erfolgreichen Champions League-Zeiten ist derzeit beim ORF als Fußball-Experte unter Vertrag, er könnte sofort bei Sturm beginnen.

Eine Variante wäre aber auch Christian Ilzer: Der Steirer schaffte mit Hartberg den Aufstieg in die Bundesliga und liegt aktuell mit Wolfsberg auf Platz vier der Tabelle. Für einen Trainerkandidaten Ilzer spricht, dass Günther Kreissl bei der Pressekonferenz nicht ausschloss, dass, um einen Trainer zu bekommen, auch eine Ablöse bezahlt wird.

Heiko Vogel

APA/Erwin Scheriau

Vogels Freistellung bedeutet den bereits fünften Trainerwechsel in dieser Bundesliga-Saison: Mattersburgs Gerald Baumgartner musste im August gehen und wurde durch Klaus Schmidt ersetzt, danach folgte Anfang Oktober Dietmar Kühbauer bei Rapid Goran Djuricin nach. Aufgrund Kühbauers Amtsantritt in Hütteldorf wurde Ranko Popovic als neuer SKN-Betreuer engagiert, und zuletzt ersetzte die Admira vor einer Woche Ernst Baumeister durch den Deutschen Reiner Geyer.

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