Wohnraum: FPÖ will Vorrang für Österreicher

Die steirischen Freiheitlichen fordern neue Spielregeln für den geförderten Wohnbau. Als Vorbild soll Graz dienen, das neue Wohnbauprojekte umsetzt und bei der Vergabe von städtischen Wohnungen Österreicher bevorzugt.

Mehr als 12.000 Wohnungen befinden sich derzeit im Eigentum der Stadt Graz. Die aktuelle schwarz-blaue Stadtregierung setzte es sich zum Ziel, bis zum Ende der Legislaturperiode 500 weitere Wohnungen zu bauen.

Oft Unwissen über geförderte Wohnungen

Viele würden gar nicht wissen, dass sie Anspruch auf eine geförderte Wohnung haben, so Wohnbaustadtrat Mario Eustacchio (FPÖ): „Es ist dieser Wohnbau nichts Negatives, nichts Altes, im Gegenteil: Da wird neu gebaut, auf höchstem Niveau, das Alte wird neu hergerichtet. Nehmt es in Anspruch, wir bauen es für euch, wir machen es für euch.“ In Graz kann man sich laut Eustacchio mit einem Nettoeinkommen von bis zu 1.880 Euro für eine geförderte Wohnung melden.

FPÖ für Neugestaltung des Fördersystems

FPÖ-Klubobmann Stefan Hermann würde sich auch im ländlichen Raum mehr leistbare Wohnungen wünschen: So sollten zentral gelegene, bestehende Gebäude gekauft und darin Wohnraum geschaffen werden. Außerdem solle es in der Steiermark neue Vergabekriterien geben, so Hermann: „Die Idee ist, dass das ganze Fördersystem bei der Wohnunterstützung, bei der Heizkostenförderung, das einfach treffsicherer und inländerfreundlicher zu gestalten. Wir erleben zum Beispiel, dass im Bereich der Wohnunterstützung bereits 20 Prozent der Bezieher Nicht-Österreicher sind, und da sollte man sich überlegen, ob man die Vergabekriterien entsprechend anpasst."

Anträge im Landtag eingebracht

Konkret fordert Hermann - so wie es auch in Graz umgesetzt wurde - geförderte Wohnungen nur an Personen zu vergeben, die schon mindestens fünf Jahre lang ihren Hauptwohnsitz in Österreich haben, ähnlich soll es auch beim Heizkostenzuschuss gehandhabt werden. Die Freiheitlichen brachten zum Thema leistbares Wohnen insgesamt sechs Anträge im Landtag ein - diese werden jetzt in den jeweiligen Ausschüssen bearbeitet.

Leistbares Wohnen ist seit Jahren Thema - vor allem im städtischen Bereich. Um Wohnen leistbarer zu machen, haben etwa die Caritas und die Diözese Graz-Seckau Anfang des Jahres das Projekt „Leistbares Wohnen“ gestartet: Nach dem „Haus Maria“ im Bezirk Lend wurde ein zweites Haus in Geidorf eröffnet, zwei sollen noch folgen - mehr dazu in Erste Objekte für „leistbares Wohnen“ eröffnet (27.3.2018).

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