Hohe Brandgefahr durch Batterien im Restmüll

Falsch mit dem Restmüll entsorgte Lithium-Batterien entfachen immer wieder gefährliche Feuer. Laut Forschern der Montanuni Leoben sind sie potenziell für 70 Brandunfälle in Sortieranlagen verantwortlich.

Man findet die leistungsstarken Energiequellen in Handys, Laptops, E-Bikes, Akkubohrern und Drohnen ebenso wie in blinkenden Kinderschuhen. „Wir forschen seit Jahren an den Brandursachen in der Abfallwirtschaft und sind zu einem eindeutigen Schluss gekommen: Lithium-Batterien im Restmüll sind die Hauptursache“, so Roland Pomberger, Leiter des Forschungsprojekts BatSAFE an der Montanuniversität. Die betroffenen Betriebe beziffern den in den vergangenen fünf Jahren entstandenen Schaden auf rund 100 Millionen Euro.

Gesetzliche Sammelquote derzeit 45 Prozent

In Österreich landen rund 700.000 Lithium-Batterien im Restmüll; weil die Verwendung stark und stetig steigt, könnte diese Zahl bis zum Jahr 2025 auf bis zu drei Millionen anwachsen. Die gesetzlich vorgeschriebene Sammelquote beträgt 45 Prozent, tatsächlich gesammelt wird rund die Hälfte der in Umlauf gebrachten Batterien.

„Für unsere Mitgliedsbetriebe sind die Brände abseits von einem finanziellen Desaster auch ein enormes Sicherheitsthema, denn dort arbeiten Menschen, die sich täglich einer großen Gefahr aussetzen“, sagt Hans Roth, Präsident des Verbands Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VOEB). „Eine Sammelquote von 80, 90 Prozent könnte das Problem relativ leicht aus der Welt schaffen“, meint Pomberger - hier sei die Politik gefordert.

Bessere Informationen gefordert

Ergänzend zu einer höheren Quote müssten die Hersteller daran arbeiten, Lithium-Batterien sicherer zu machen, andernfalls solle ein Verkaufsverbot drohen. Nur als „letzten Ausweg“ sehen die Entsorger eine Pfandlösung. Zuallererst müssten aber die Menschen besser informiert werden - über die korrekte Abgabe in den kommunalen Sammelstellen oder in Geschäften, die Batterien und Akkus verkaufen.