Steigende Schülerzahlen bei alternativen Schulen

Im Zentrum des ersten steirischen Reformpädagogischen Bildungstages am Samstag in Graz stehen die freien Schulen. Trotz teilweise hoher Schulgebühren verzeichnen sie in den letzten Jahren steigende Schülerzahlen.

Acht freie Schulen - also Privatschulen, die weder vom Staat noch von der Kirche finanziert werden, aber dennoch Öffentlichkeitsrecht haben - gibt es in der Steiermark, fünf davon in Graz, und ihre Schülerzahlen wachsen - in den letzten drei Jahren um 30 auf insgesamt 770 Kinder; österreichweit sind es rund 4.000 Schüler.

„Individuelle Betreuung deutlich stärker“

„Der Trend ist leicht steigend. Es gibt mehrere Gründe, warum Eltern und Kinder unsere Schulen wählen: Zum einen sind es die verschiedenen pädagogischen Konzepte, zum anderen sind die Klassengrößen - zum Teil sind es Klassen, zum Teil sind es Gruppen - um einiges geringer als in den staatlichen Schulen, und dadurch ist die individuelle Betreuung der Schüler deutlich stärker“, sagt Harald Almer von der Plattform Freie Schulen Steiermark.

Das führt dazu, dass eine neunte freie Schule in Krottendorf-Gaisfeld dazukommen könnte - sie wurde jedoch erst Anfang des Schuljahres gegründet und ist noch nicht Teil der Plattform, „weil hier noch häuslicher Unterricht ist, es ist noch keine offizielle Schule. Schule wird man erst, wenn der häusliche Unterricht nach einem oder zwei Jahren evaluiert wurde, auch der Bezirkschulrat oder Landesschulrat das OK gibt. Und wenn dann Öffentlichkeitsrecht da ist, ist man Vollmitglied in der Plattform.“

Keine Noten, aber hohe Schulgebühren

Wer auf eine der Schulen gehen will, muss zahlen: 250 bis 550 Euro pro Monat, je nach Verdienst der Eltern. Dafür gibt es dort kleine Gruppen, viele Projektarbeiten und keine Noten: „Die Beurteilungskriterien können wir bis zur neunten Schulstufe selbst bestimmen. Wenn Schüler wechseln, wird ein Zeugnis ausgestellt, oder wenn die Hauptschulreife erlangt worden ist. Bei der Waldorfschule oder der Karl-Schuber-Schule, die ja über die neunte Schule hinausgehen, gibt es dann schon Noten, aber auch erst, wenn sie schlagend werden“, so Almer.

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