Warnstreik: Metaller legen Arbeit nieder
In der Steiermark gehören 220 Betriebe mit 44.000 Beschäftigten dem Fachverband der metalltechnischen Industrie (FMMI) an. Die Warnstreiks begannen, wie angekündigt, Montagmittag mit verlängerten Betriebsversammlungen in rund einem Viertel der steirischen Betriebe - mehr dazu in Metaller-KV: Warnstreiks ab Montag (9.11.2018); am Dienstag und Mittwoch sollen die restlichen Versammlungen folgen.
Gewerkschaft will Druck erhöhen
Mit diesen Maßnahmen soll der Druck auf die Arbeitgeber erhöht werden, die Gespräche nach dem Scheitern der letzten Runde rasch wieder aufzunehmen - mehr dazu in Metallerstreik erhöht Druck auf Arbeitgeber (news.ORF.at). „Wir erwarten uns schon, dass die Arbeitgeber auch ein Zeichen setzen und sagen, das war ein nicht richtiger Schritt in der Verhandlungsrunde, diese Maßnahme so wieder zurückzuziehen, und dann werden wir hoffentlich wieder in Verhandlungen treten. An uns soll es am Ende nicht liegen“, sagt Andreas Martiner von der steirischen Produktionsgewerkschaft.
Für den Landessekretär der steirischen Produktionsgewerkschaft, Hubert Holzapfel, habe sich an der aufgeheizten Stimmung über das Wochenende nichts geändert: „Es hat ja keine Bewegungen auf irgendeiner Seite gegeben, oder es war spürbar. Ich glaube, wir müssen konsequente Betriebsversammlungen und Warnstreiks durchführen, um Bewegung hineinzubekommen bzw. zu einem neuerlichen Termin zu kommen, um die Verhandlungen aufzunehmen.“
Debatte: Wem nützen flexible Arbeitszeiten?
Arbeitgeber üben Kritik
Die Gewerkschaft verließ den Verhandlungstisch, „nicht wir“, entgegnete Christian Knill, der Sprecher der Arbeitgeberseite: „Wir haben einen großen Schritt in Richtung der Gewerkschaftsforderungen getan, was sich unsere Mitarbeiter auch verdienen, was den Abschluss betrifft, die Gewerkschaft bisher gar nicht. Denen geht es darum, dass sie hauptsächlich mit Streiks oder Kampfmaßnahmen, ihre Forderungen durchsetzen.“
„Streik ist keine Lösung“
Die Warnstreiks werden auch in zwei Unternehmen der Knill-Gruppe abgehalten - bei Mosdorfer in Weiz und Rosendahl in Pischelsdorf. „Streiks bringen grundsätzlich niemandem etwas. Das kostet - es kostet den Unternehmen, es kostet aber auch den Arbeitnehmern etwas. Es wird dann darum gehen, dass wir diese Kosten in den nächsten Verhandlungen mit den Gewerkschaften auch anrechnen werden müssen. Aber bei Streiks werden wir zu keiner Lösung kommen“, so Knill.
Unbefristete Streiks möglich
Gewerkschafter Andreas Martiner glaubt hingegen, dass die Warnstreiks die Arbeitgeber wieder an den Verhandlungstisch zurückbringen werden - wenn nicht, dann soll es ab dem 19. November zu unbefristeten Streikmaßnahmen geben, so der Gewerkschafter.
Ziel muss es sein, so Holzapfel, dass diese Woche noch ein Verhandlungstermin zustande kommt: „Das wäre sinnvoll, weil dann so nächste Woche unbefristete Streiks vermieden werden.“ Für solche unbefristeten Streiks habe man bereits Vorbereitungen getroffen und wenn notwendig, dann werde man ab nächster Woche damit starten, so Holzapfel.