Personalmangel: Die Rückkehr der Ruhetage
Jahr für Jahr zittern die Hoteliers dem Saisonbeginn entgegen, ob sie auch genügend Personal bekommen. Als Tourismusobmann der Wirtschaftskammer ist Franz Perhap für 13.000 Betriebe zuständig - laut ihm würden viele vor allem in der Region Schladming-Dachstein händeringend Mitarbeiter suchen.
Vor allem Köche werden gesucht
Für die kommende Wintersaison müssten allein in der Steiermark 2.000 Stellen besetzt werden; besonders gefragt seien Köche, so Perhap: „Daher lautet unsere Forderung, auch den Koch in die Mangelberufsliste aufzunehmen und das AMS zu ermächtigen, überregional zu vermitteln - das heißt, ein arbeitsloser Koch aus Wien würde gebeten werden, dass er auch in Schladming eine Saison arbeitet.“
Außerdem ist den Touristikern der EU-Personalpool zu klein - sie wollen Köche auch aus Ländern außerhalb der EU - was mit der Mangelliste möglich wäre. Derzeit ist das Saisonnier-Kontigent - also das Kontigent für Personen aus Drittstaaten - für Österreich auf 1.200 Personen beschränkt. Die Steiermark bekomme davon rund 100 Saisonniers, und das seien zu wenige, so Franz Perhap - die Zahl müsste verdoppelt werden.
Angebot wird verkleinert
Die Personalnot in der Gastronomie zeige bereits jetzt Auswirkungen: „Das ist leider die Realität geworden, dass viele Betriebe einen zweiten Ruhetag einführen, dass sie das Angebot schmälern, zum Beispiel nicht mehr ganztägig warme Küche oder auch bestimmte Essenszeiten oder nur mehr Verpflegung der Hotelgäste und kein A-la-carte-Betrieb mehr.“
Kleiner Lichtblick: Mehr Lehrlinge
Mithilfe der Imagekampagne „Job mit Aussicht“, hofft man, wieder junge Menschen für die Gastronomie zu begeistern - mehr dazu in Imagekampagne für Jobs im Tourismus (11.6.2018). Einen kleinen Lichtblick gibt es laut Perhap: Nachdem die Zahl der Lehrlinge in der Gastronomie stets gesunken sei, gebe es heuer erstmals wieder mehr Lehranfänger.