Grün statt grau: Graz will sich klimafit machen

Der Grazer Gemeinderat will mit einem Aktionsplan beschließen, wie sich die Stadt künftig an den Klimawandel anpassen soll. Auf Antrag der Grünen soll am Donnerstag eine Strategie mit 23 Punkten beschlossen werden.

Der Sommer 2018 ist auch in Graz ein Sommer der Extreme gewesen: Es gab schwere Unwetter und 24 Hitzetage mit mehr als 30 Grad Celsius in der Landeshauptstadt, der Schnitt liegt bei elf Tagen. Die Stadt Graz erarbeitete deshalb einen Aktionsplan, um in 23 Punkten festzulegen, wie sich Graz an den Klimawandel anpassen könnte.

Begrünung als Kernthema

Eines sei klar, so Umweltstadträtin Tina Wirnsberger (Grüne): Es brauche mehr Grün und weniger Asphalt: „Die Kernthemen sind offensive Begrünung und Baumpflanzungen, das Schaffen von Wasserflächen und Verfügbarmachen von Wasser und Abkühlungsmöglichkeiten, die Bodenversiegelung zu minimieren und bestehende Flächen, insbesondere Verkehrsflächen zu entsiegeln."

In dem Aktionsplan, an dem viele Abteilungen der Stadt mitarbeiteten, finden sich auch mehr begrünte Hausdächer und Fassaden für den urbanen Bereich, so Wirnsberger: „Weil irgendwann gehen die Flächen aus, auf denen du Parks, Wiesen und Grünflächen errichten kannst und Fassaden und Dächer eignen sich dazu wunderbar, natürlich ist das nicht von heute auf morgen umzusetzen."

Kühlungseffekt durch Dachbegrünungen

Wirnsberger sieht darin auch einen Kosten-Nutzen-Effekt: „In Wien gibt es beispielsweise ein Haus, das komplett begrünt ist, und da läuft die Bewässerung durch das Auffangen des Regenwassers. Dadurch entstehen langfristig keine zusätzlichen Kosten, und wenn man sich die steigenden Energiekosten anschaut, dass man ja Räume künstlich hinunterkühlen müsste, wiegen sich diese Kosten ja dadurch auf, dass Fassaden und Dachbegrünungen auch einen Kühlungseffekt haben."

Fördermodelle sollen diskutiert werden

Die konkrete Finanzierung für den 23 Punkte-Plan steht noch nicht. Der Gemeinderat soll das Strategiepapier am Donnerstag beschließen. ÖVP-Finanzstadtrat Günter Riegler bezeichnet es aber vorsichtig als Absichtserklärung. Riegler hält es aber durchaus für möglich, zum Beispiel über Fördermodelle für Dach- und Fassadenbegrünungen zu diskutieren. Generell beziffert Riegler das Jahresbudget für das Umweltamt mit 2,4 Millionen Euro.

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