Digitales Klassenzimmer als Balanceakt

Mit dem „digitalen Klassenzimmer“ beschäftigt sich aktuell die Interpädagogica-Bildungsmesse bis Samstag in Graz. Im Fokus steht dabei die richtige Balance zwischen digitalem und analogem Lernen.

Mit einem Fingerklick Wissen in sich aufzusaugen, gehört für die Schüler des Gymnasiums Hartberg bereits zum Alltag, etwa im Freifach Robotik. Fast alle steirischen Schulen arbeiten bereits mit digitalen Mitteln; darunter etwa virtuelle Tafeln, die auch ins Internet gelangen. Bildungsexperten wollen das Lernen mit Laptops und der Hilfe des Internets forcieren - doch man müsse den Umgang auch kritisch hinterfragen.

„Kinder dürfen uns nicht versinken“

Bildungsdirektorin Elisabeth Meixner unterstreicht: „Ganz wichtig ist die Aufklärung der Schülerinnen und Schüler durch die Lehrer, aber auch durch die Eltern, dass - was die digitalen Medien betrifft - auch irgendwann das Maß erfüllt ist. Die Kinder dürfen uns nicht in den digitalen Medien versinken - doch wir müssen sie gut ausbilden, weil die Digitalisierung ein Teil unseres Lebens ist.“

Und auch Bildungsminister Heinz Faßmann, der am Donnerstag die Interpädagogica auf der Grazer Messe besucht hat, fordert die richtige Balance: Das Schreiben mit der Hand und das Lernen aus Büchern sollen nicht komplett ersetzt werden: „Ich denke, dass zuerst die Grundkompetenzen vermittelt werden müssen. Ich bin skeptisch, ob man schon in der Volksschule ganz vehement die Digitalisierung betreiben sollte, wo es doch hier auf andere Dinge ankommt; auch auf eine Persönlichkeitsentwicklung im jungen Alter.“

Ein positives Beispiel für den Umgang mit digitalen Medien stellt unter anderem ein preisgekröntes Video des Musikgymnasiums Dreihackengasse dar: Das Vokalensemble „Europhonics“ gestaltete eine musikalisch-politische Reise durch Europa.

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