Rückgang bei Beschwerden an die AK

Das neue Arbeitszeitgesetz sorgt bei vielen Arbeitnehmern für Verunsicherung. Daher gibt es gerade zu diesem Thema vermehrt Anfragen an die Arbeiterkammer. In Summe seien die Beschwerden aber um bis zu zehn Prozent gesunken.

Ein Grund für die geringere Zahl an Beschwerden sei unter anderem die gute Konjunktur, heißt es von der Arbeiterkammer. Das betreffe vor allem Beschwerden im Bereich des Arbeitnehmerschutzes. Konkret gehe es hier laut Arbeiterkammer um ein Minus von fünf bis zehn Prozent im Vergleich zu den letzten Jahren.

Anonymität hat bei Beschwerden oberste Priorität

50 Anzeigen hat die Abteilung Arbeitnehmerschutz der Arbeiterkammer letztes Jahr an die Behörde weitergegeben, sagt Abteilungsleiter Karl Schneeberger. Das bedeute aber nicht, dass es nur 50 Beschwerden gegeben haben- Aber in vielen Fällen würde man sich darauf einigen, nichts zu unternehmen, da das oberste Prinzip Anonymität sei und es die Angst gebe, dass doch feststellbar wäre, wer sich beschwert habe.

Insgesamt seien es rund 1000 Beanstandungen, die in der Abteilung für Arbeitnehmerschutz einlangen. Manchmal fühlen Menschen bei der AK aber nur vor und kommen dann nicht mehr mit einem konkreten Fall auf die Experten zu, heißt es.

Das Spektrum bei den angezeigten Fällen sei jedenfalls groß. Es geht laut Schneeberger um Nichtraucherschutz-Probleme, um nicht eingehaltene Pausen und sehr oft um Arbeitszeitüberschreitungen, allerdings auf Basis der bisherigen Regelungen nämlich prinzipiell nicht mehr als 10.

Neues Gesetz sorgt für Verunsicherung

Aus der Sicht des neuen Arbeitszeitrechts seien viele Anzeigen künftig hinfällig, weil mehr erlaubt sei. Eben zwölf statt bisher 10 Stunden Arbeitszeit. Dieses neue Arbeitszeitgesetz, das seit zweieinhalb Monaten in Kraft ist, sorgt daher nun vermehrt für Verunsicherungen. 30-40 Beschwerden seien allein deshalb in den letzten Wochen bei der AK eingelangt.

Wirtschaft steuert Zahl der Beschwerden

Betrachtet man nun alle Beschwerden im Vergleich zu den letzten Jahren zeigt sich, dass der Ton zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer nur zum Teil rauer werde. Das hänge laut Schneeberger mit der guten Konjunktur zusammen. Immer dann wenn es dort schlechter werde, steige die Zahl der Beschwerden und umgekehrt. Das betreffe auch alle Fragen zum Beispiel zum Thema Mobbing.

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