Elektronischer Impfpass: Mürztal als Testregion

Wien, Niederösterreich und die Steiermark werden ab 2020 Pilotregionen für den Elektronischen Impfpass. In der Steiermark ist derzeit das Mürztal die favorisierte Region. Die Kosten sollen rund 150.000 Euro betragen.

Nach der elektronischen Gesundheitsakte – kurz ELGA – und der E-Medikation steht der nächste Schritt in Richtung digitales Gesundheitssystem in Österreich bevor. Der Elektronische Impfpass kommt und wird ab 2020 in Wien, Niederösterreich und der Steiermark getestet – mehr dazu in Elektronischer Impfpass ab 2020 (wien.ORF.at).

Influenza-Impfung

ORF.at/ Zita Klimek

Impfungen sollen ab 2020 digital erfasst und dokumentiert werden

In einem ersten Schritt sollen Impfungen an Kindern elektronisch dokumentiert werden; ist der Test erfolgreich, soll der Impfpass flächendeckend für alle kommen. Diese Maßnahme soll eine bessere Durchimpfungsrate und regelmäßige Erinnerungen bringen sowie Doppelimpfungen vermeiden, heißt es vom Gesundheitsfonds Steiermark.

Pilotprojekt vorerst mit Kindern durchgeführt

„Man geht mit der E-Card hin, lässt sich impfen. Die ganzen Daten zum Impfstoff und wann der nächste Folgetermin ist, werden gespeichert und kommen dann automatisch in den ELGA-Befund hinein. Ärzte können zukünftig darauf zugreifen, welche Impfungen ich schon bekommen habe“, erklärt Michael Koren vom Gesundheitsfonds.

Eine Arbeitsgruppe wird die Details in den kommenden Monaten ausarbeiten. Sie besteht aus der Landessanitätsdirektion, der Ärztekammer, niedergelassenen Ärzten und Fachärzten für Kinderheilkunde sowie der KAGes. 2020 soll das Pilotprojekt vorerst bei Kindern von 0 bis 6 Jahren starten.

Mürztal soll Pilotregion werden

Koren nennt auch eine Region, die ausgewählt werden könnte: „Wir denken derzeit an das Mürztal. Es sind auch andere Pilotregionen wie Wien und Niederösterreich dabei, und um eine gewisse Nähe zu Niederösterreich zu haben, ist das Mürztal eine der favorisierten Regionen.“

Gesundheitsreferent Christian Stöckl bekommte eine Impfung per Spritze in den Oberarm

LMZ/Franz Neumayr

Ab 2021 sollen auch Erwachsene den Elektronischen Impfpass nützen können

Für Gesundheitslandesrat Christopher Drexler (ÖVP) ist der elektronische Impfpass ein weiterer Meilenstein für ein modernes Gesundheitssystem. Kritikern, die sagen, das sei ein weiterer Schritt in Richtung gläserner Mensch, hält Drexler entgegen: „Man hat selbst seine Impfdaten bei der Hand, und ein behandelnder Arzt kann über den elektronischen Impfpass den Impfstatus des Patienten einsehen. Datenschutz und Sicherheit sind bei der gesamten elektronischen Gesundheitsakte und daher auch beim elektronischen Impfpass von oberster Priorität.“

Die Kosten, die der Steiermark im Pilotzeitraum entstehen, beziffert Drexler mit etwa 150.000 Euro - das Geld werde aber bei flächendeckender Ausweitung auf ganz Österreich wieder zurückfließen, so Drexler.

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