Blei im Boden: Verdachtsflächen ausgeweitet

Nachdem in Schrems bei Frohnleiten erhöhte Bleiwerte im Boden festgestellt worden waren, laufen die Untersuchungen nach wie vor auf Hochtouren. Die Verdachtsfläche wurde mittlerweile um rund ein Drittel ausgeweitet.

Eine Routinekontrolle brachte in Schrems bei Frohnleiten eine hohe Schwermetallkonzentration im Boden zu Tage: Im Sommer wurden Bodenproben auf dem Gelände eines Bergbaubetriebes in Schrems genommen, der Ende des 19. Jahrhunderts aufgelassen worden war - heute stehen dort mehrere Wohnhäuser. Das Ergebnis der Proben war beunruhigend: Es wurde ein deutlich erhöhter Bleigehalt in Boden und Pflanzen festgestellt - mehr dazu in Blei im Boden: Wasser und Gärten verseucht (20.10.2018) Blei im Boden: Weitere Untersuchungen (22.10.2018).

Untersuchungen ausgeweitet

Die Bevölkerung von Schrems wurde nun von den Experten des Landes und der Gemeinde über den aktuellen Stand der Untersuchungen informiert. Laut Martin Schröttner von der Umweltabteilung des Landes wurde die Verdachtsfläche, also jene Fläche, wo der begründete Verdacht der Umweltgefährdung durch Blei im Boden besteht, um ein Drittel auf rund 30.000 Quadratmeter ausgeweitet; zudem untersuche man auch die angrenzenden Grundstücke. Man nehme zusätzliche Pflanzenproben, und ein eigens beauftragtes Ziviltechnikerbüro ziehe weitere 200 bis 300 Bodenproben.

Schrems

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Seit Bekanntwerden der erhöhten Bleiwerte befragten Amtsärzte 70 Bewohner ausführlich über ihre Lebens-, Arbeits- und Ernährungsgewohnheiten, sagt Thomas Amegah von der Gesundheitsabteilung des Landes, und „es werden ab sofort bis Ende November Blut- und Haarproben genommen, und zwar bei den Personen, die das wünschen und bereits durch die Erhebung durch die Amtsärzte teilgenommen haben. In weiterer Folge werden die Untersuchungmaterialien im Labor untersucht und ausgewertet, und aufgrund der Ergebnisse werden dann weitere Maßnahmen und Schritte vorgeschlagen.“

Bevölkerung „gefasst, aber verunsichert“

Der Frohnleitner Bürgermeister Johannes Wagner sagt, die betroffene Bevölkerung sei zwar gefasst, doch auch verunsichert und besorgt, was mögliche gesundheitliche Belastungen angeht; die Untersuchungen müssten so schnell wie möglich abgeschlossen werden, damit man Maßnahmen setzen könne - etwa den Boden ausheben oder ähnliches. Nach wie vor gilt für die Bewohner, dass sie das Gemüse aus dem eigenen Garten nicht essen sollen.