„styriarte“ im Zeichen der Verwandlung

Am Freitag ist das Programm für das größte Klassikfestival der Steiermark, „styriarte“ 2019 präsentiert worden. Intendant Mathis Huber setzt auf die Verwandlung entdeckt Johann-Joseph Fux wieder.

Die „styriarte“ ist das größte Klassikfestival des Landes: 30.000 Karten werden aufgelegt, das Budget liegt bei rund 2,7 Millionen Euro und internationale Stars gastieren beim Festival. Nach dem Tod von Nikolaus Harnoncourt, der das Festival über Jahrzehnte prägte, setzt Intendant Mathis Huber 2019 auf Opern des steirischen Barock-Komponisten Johann-Joseph Fux, die in besonderer Weise aufgeführt werden.

Die Verwandlung als roter Faden des Festivals

Wir bringen diesen Fux in dem Kontext, in dem sich Fux gedacht hat, wie der Fux sich gedacht hat, wie seine Opern aufgeführt werden. Als Stücke die in festliche Akte des Kaiserhofes in Wien eingebettet sind, in diesem Kontext versteht man sie auch am besten und diesen Kontext versuchen wir bei den Produktionen wieder herzustellen." Aufgeführt wird unter anderem seine Oper „Dafne in Lauro“ die auf eine mythologische Geschichte anspielt, in der sich eine Nymphe in einen Lorbeerbaum verwandelt.

„Dieses Thema der Verwandlung zieht sich durch das gesamte Festival“, so Mathis Huber. Die zum 29. Geburtstag des Habsburger Kaisers Karl VI. verfasste „Dafne in Lauro“ unter der musikalischen Leitung von Alfredo Bernardini und seines Ensembles bringt auch den Countertenor-Shooting-Star Raffaele Pe erstmals nach Graz.

Schloss Eggenberg, Schloss Stainz und Stift Rein

Einer der Hauptspielorte der kommenden „styriarte“-Ausgabe wird neben dem Schloss Eggenberg samt Park und der Helmut-List-Halle das Palais Attems sein. Intendant Huber möchte das bisherige Ganzjahreshauptquartier der „styriarte“ von einem halbverfallenen Bürogebäude in ein „Juwel“ von einem Kunsthaus verwandeln. Das Land Steiermark und die Stadt Graz sollen die nötigen Millionen dafür springen lassen, hofft der Festivalleiter.

Für die außerhalb von Graz gelegenen Aufführungsorte - Schloss Stainz, Stift Rein und Pöllau - ist ein Shuttleservice geplant. Shuttlebusse sollen umgekehrt auch interessiertes Publikum aus anderen Teilen Österreichs nach Graz bringen.

Ein Sommernachtstraum

Mit dem Barock-Spezialisten Jordi Savall darf ein alter Bekannter auch diesmal wieder nicht fehlen. Savall ist mit zwei Projekten dabei. Eines davon ist der als Grande Finale der „styriarte“ 2019 vorgesehene Shakespeare-Abend „A Midsummer Night’s Dream“, bei dem gleich mehrere Shakespeare-Klassiker von Henry Purcell, Matthew Locke und Robert Johnson in Töne gewandet, von Savall in großem Stil musikalisch inszeniert werden sollen.

Werkstatt für Nachwuchstalente

Insgesamt werden wischen 21. Juni und 21. Juli 2019 45 Konzertabende mit 32 Projekten bespielt. Dabei finden sich auch Klassiker der „styriarte“ wieder, wie das Stainzer Kirchenkonzert. Für die jüngeren „styriarte“ Fans gibt es eine Kompositionswerkstatt, bei der sechs Nachwuchstalente zwischen zehn und 18 Jahren neue Werke erarbeiten und mit Hilfe professioneller Musiker gleich zum Klingen bringen können. Für das noch jüngeren Publikum gedacht ist eine spielerisch-interaktive Performance über den Werdegang des Steirers Fux: Der Titel lautet „Fux, du hast den Tanz gestohlen“.

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