IV-Studie: Bestnoten für steirische Wirtschaft

Die Steiermark zählt weltweit zu den besten Industrie-, Wissenschafts- und Wirtschaftsregionen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie im Auftrag der Industriellenvereinigung. Handlungsbedarf gibt es etwa beim Frauenanteil.

Mit einer Quote von mehr als fünf Prozent ist die Steiermark europaweiter Spitzenreiter bei der Forschung und Entwicklung. Die Bruttowertschöpfung liegt bei 40 Milliarden Euro - 13 Milliarden Euro, also ein Drittel davon, kommen aus dem produzierenden Sektor, rechnete der Geschäftsführer der Industriellenvereinigung Steiermark, Gernot Pagger, vor. Auch mit dieser Zahl liegt die Steiermark weit über dem EU-Schnitt.

Stärkefeldmatrix 2018

Wo genau liegen die wirtschaftlichen und industriellen Stärken der Steiermark? Antworten auf diese und andere Fragen liefert die Studie zur Stärkefeldmatrix, durchgeführt von der Universität Graz und der Forschungsgesellschaft Joanneum Research: Link zur Studie

Steigerung in der Beschäftigung

Die Studie kommt zu dem Schluss, dass der Bereich Forschung und Entwicklung (F&E) während der großen Wirtschafts- und Finanzkrise 2008/2009 keinen Einbruch erlebte, so Thomas Krautzer vom Institut für Wirtschafts-, Sozial- und Unternehmensgeschichte: „Ganz im Gegenteil, wir haben eine Steigerung in der Beschäftigung und den Ausgaben. 2008 hatten wir 7.200 Arbeitnehmer im F&E-Bereich beschäftigt, heute stehen wir bei 10.400. Die Betriebe investieren in der Krise in die Zukunft, und wenn man das macht, dann hat man mit dem Standort noch etwas vor."

Bedarf an Qualifikation

Von den 2,2 Milliarden Euro, die in der Steiermark in Forschung und Entwicklung investiert werden, kommen fast 1,7 Milliarden von Privaten, der Rest von der öffentlichen Hand. Den Schlüssel für Wohlstand und Erfolg sieht der Präsident der Industriellenvereinigung Steiermark, Georg Knill, in der Qualifizierung von Fachkräften, „denn es hilft die beste Forschungs- und Entwicklungsstrategie nichts, wenn wir nicht entsprechend das Personal, die Menschen haben, die mit ihrer Qualifikation diese Investitionen und Entwicklungen begleiten können. Denn auch eines hat diese Studie klar belegt: Mit angelernter Industriearbeit werden wir keine weiteren Beschäftigungseffekte generieren. Wir haben Bedarf an Qualifikation.“

Dennoch Handlungsbedarf

Dieser Bedarf könne derzeit nur durch Zuwanderung aus dem Ausland gedeckt werden, so Knill, der auch mehr Ausbildungsplätze im HTL- und Fachhochschulbereich und mehr Frauen in der Technik fordert: „Der Frauenanteil in der Industrie ist immer noch viel zu gering.“ Gering ist für Knill auch der Anteil des Landesbudgets im Bereich Wirtschaft, der nur bei 0,88 Prozent liege. Für Soziales und Gesundheit hingegen würden 50 Prozent der Landesmittel verwendet werden, die Wirtschaft liege auch hinter der Landwirtschaft und der Kultur, kritisierte der IV-Präsident.

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