Neue Präventionsstelle gegen Extremismus

Das Land und die Stadt Graz bündeln Wissen und Kräfte im Kampf gegen radikale und extreme Strömungen. Dazu wurde eine neue Präventionsstelle gegen Extremismus ins Leben gerufen, die am Freitag präsentiert wurde.

Was die EU fordert und der Bund bereits eingerichtet hat, das setzt die Steiermark jetzt als erstes Bundesland um - das sei allerdings nicht unbedingt ein Grund zur Freude, hieß es am Freitag, denn es bedeute, dass Extremismus in allen seinen Ausprägungen auch in der Steiermark ein immer größer werdendes Problem sei.

Radikalismen nehmen zu

Extremismus hat viele radikale Gesichter - vom Neonazi bis zum Dschihadisten, vom Antismit bis zum Frauenhasser, ob im vermeintlichen Schutz sozialer Medien oder im persönlichen Umgang, so Soziallandesrätin Doris Kampus (SPÖ) - und Radikalismen nehmen zu „in der Sprache, in den Worten, in dem, was wir täglich erleben, und das macht uns Sorgen und Angst, und dagegen müssen wir auftreten“, so Kampus.

„Next - No to Extremism“

Die Zahl der Betroffenen nimmt zu; Betroffenen Stimme und Anlaufstelle geben und gegen Extremismus ankämpfen - das wollen Land und Stadt Graz jetzt überparteilich mit der neuen Präventionsstelle, in deren Zentrum die Antidiskriminierungsstelle des Landes steht. „Und wie kann man so etwas nennen, wo mehrere Bereiche und die ganze Gesellschaft gefordert sind? ‚Next - No to Extremism‘“, so die Leiterin der Antidiskriminierungsstelle, Daniela Grabovac.

PK Extremismuspräventionsstelle: Landesrätin Doris Kampus,
Landesrätin Ursula Lackner, Stadtrat Kurt Hohensinner, Daniela Grabovac.

Extremismuspräventionsstelle Steiermark

Landesrätin Doris Kampus (SPÖ), Landesrätin Ursula Lackner (SPÖ), Stadtrat Kurt Hohensinner (ÖVP), Daniela Grabovac

Die Stelle soll alle steirischen Experten für den Kampf gegen Extremismus vernetzen, sagt der Grazer Stadtrat für Bildung, Soziales und Integration, Kurt Hohensinner (ÖVP), „damit wir extremen Menschen, die mit anderen Menschen nichts Gutes vorhaben, den Nährboden entziehen. Insgesamt nehmen sich rund 20 Organisationen diesem Thema an, und es geht darum, dieses Know How zu bündeln.“

„Szenen mit 20-Jahre-Strategie“

Know How, dessen Einsatz bitter nötig sei, so Ursula Lackner (SPÖ), die für Bildung und Gesellschaft zuständige Landesrätin: „Diese Gruppierungen arbeiten alle auf die gleiche Art und Weise. Sie stellen unzulässige Zusammenhänge her, um Antworten auf sehr komplexe Thematiken zu geben, und es sind diese scheinbaren Verlässlichkeiten, wo etwas zu tun ist, was Islamisten und Rechtsradikale eint.“ Daniela Grabovac ergänzt: „Die zwei Szenen haben eine 20-Jahre-Strategie, da muss dieser Vorsprung, wo wir das alle gesellschaftlich versäumt haben, nachgeholt werden.“ Das sollen Experten in den kommenden Monaten tun und für die Steiermark eine Präventionsstrategie gegen Extremismus erarbeiten.

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