Satellit für Wetterprognosen mit Grazer Technik

In Südkorea startet Dienstagabend ein Satellit mit Technik vom Grazer Institut für Weltraumforschung ins Weltall. Der Satellit soll nicht nur das Wetter auf der Erde, sondern auch das Weltraumwetter vorhersagen können.

Um 21.33 Uhr mitteleuropäischer Zeit startet der geostationäre Satellit GEO-KOMPSAT 2A in das Weltall. Eigentlich besteht GEO-KOMPSAT 2A aus zwei Satelliten, die im Abstand von sechs Monaten vom europäischen Weltraumbahnhof in Kourou, Französisch-Guayana, aus starten.

Grazer Forscher entwickelten Magnetfeldsensoren

Die beiden Raumsonden wurden von der südkoreanischen Luft- und Raumfahrtagentur KARI (Korea Aerospace Research Institute) entwickelt und gebaut und sollen im geostationären Orbit 35.786 Kilometer über Korea rund zehn Jahre lang Messungen durchführen. Das Grazer Institut für Weltraumforschung (IWF) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften steuerte zwei Magnetfeldsensoren für die Mission bei.

Ozeane und Weltraumwetter im Fokus der Satelliten

Während GK2B die Ozeane überwachen wird, soll GK2A meteorologische Beobachtungen machen und das Weltraumwetter erforschen, das sich auf Satellitensysteme und das Leben auf der Erde negativ auswirken kann. Dazu hat GK2A entsprechende Zusatzinstrumente an Bord. Das IWF ist im Rahmen einer internationalen Kooperation mit dem Vier-Sensoren-Magnetometer SOSMAG (Service Oriented Space Magnetometer) an GK2A beteiligt. Der Auftrag dazu wurde von der Europäischen Weltraumorganisation im Rahmen des ESA-Programms zur Weltraumüberwachung (SSA) erteilt.

Weltraumsatellit Graz

@ KARI

Die beiden Raumsonden GK2A und GK2B in der Integrationshalle von KARI in Südkorea

„In der Standardkonfiguration sind Satelliten üblicherweise mit zwei Magnetfeldsensoren ausgestattet, die außerhalb des Satelliten auf einem sogenannten Boom angebracht sind", erklärt der zuständige IWF-Mitarbeiter Aris Valavanoglou. Bei GK2A kommt jedoch ein erweitertes Konzept mit vier Sensoren zum Einsatz. „Die beiden zusätzlichen Sensoren mit miniaturisierter Elektronik, die vom IWF geliefert wurde, basieren auf einem Chip, der im Satelliten integriert ist, um die magnetischen Störungen durch den Satelliten on-board zu korrigieren.“

Genauere Messungen dank Grazer Technik

Damit können die Daten noch am Satelliten bereinigt werden, wodurch die Effizienz und Genauigkeit der Magnetfeldmessung für diese Mission deutlich gesteigert wird. Das gesamte Magnetometer-Paket wurde unter der Federführung des IWF und der Firma Magson in Berlin in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Braunschweig und dem Imperial College London entwickelt und gebaut.

„Mit GK2A hebt 2018 bereits der vierte Satellit ab, an dem das Grazer Institut IWF beteiligt ist. Eine stolze Leistung für unser Institut und die Weltraumhauptstadt Graz", zog der stellvertretender IWF-Direktor, Werner Magnes, seine ganz persönliche Jahresbilanz.

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