ÖVP-Rochade: Lackner tritt zurück, Riener folgt

Beim Parteivorstand der steirischen ÖVP ist es am Montag zu einer personellen Veränderung gekommen: ÖVP-Klubchef Karl Lackner legt mit Jahresende sein Amt zurück. Ihm folgt Barbara Riener.

Karl Lackner, seit 30 Jahren in der Politik, war 13 Jahre im Landtag und in den vergangenen zwei Jahren Klubobmann des ÖVP-Landtagsklubs. Am Montag nun gab er seinen Rücktritt bekannt. Lackner soll sich schon einige Zeit mit dem Gedanken an einen Rückzug getragen haben. Er war im April 2017 für die damalige Klubobfrau Barbara Eibinger-Miedl eingesprungen, die Christian Buchmann als Wirtschaftslandesrätin nachgefolgt war.

„Mit großer Freude und viel Stolz“

„Ich werde im nächsten Jahr 65 Jahre alt, und ich wollte immer den Zeitpunkt selbst bestimmen, wann ich politisch aufhöre. Und das war mir heute möglich in Absprache mit dem Landeshauptmann. Mit großer Freude und mit sehr viel Stolz auch übergebe ich diese Funktion“, so Lackner.

Schützenhöfer: Bin ihm dankbar

ÖVP-Chef Hermann Schützenhöfer zeigte Verständnis für die Entscheidung- und streut dem scheidenden Klubobmann Rosen: „Ihn hat immer ausgezeichnet, dass er als Regisseur nicht immer die Hauptrolle gespielt hat, sondern dass er sehr oft im Hintergrund tätig war und den Klub toll zusammengehalten hat. Das war wirklich eine sehr tolle Klubobmannschaft - und ich bin ihm dankbar“.

Riener, Lackner

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Riener folgt „ein bisschen überrascht“

Einstimmig zur Nachfolgerin von Lackner und somit zur neuen Klubobfrau der ÖVP wurde seine bisherige Stellvertreterin, Barbara Riener gewählt. Barbara Riener, eine „starke Frau und ein politischer Vollprofi mit hoher Sozialkompetenz“, werde Lackners erfolgreiche Arbeit engagiert weiterführen, sagte Schützenhöfer. Riener wird mit Anfang Jänner die Klubführung übernehmen. „Ich bin ehrlich ein bisschen überrascht. Und ich gehe sehr respektvoll mit dieser großen Aufgabe um. Mir ist es wichtig, dass es ein gemeinsames Miteinander gibt, dafür will ich auch in meiner Klubführung sorgen. Mit ist es wichtig, dass es eine soziale Balance gibt und dass der soziale Frieden erhalten bleibt in der Steiermark“, so Riener.

Gebürtige Wienerin

Die am 15. Dezember 1962 in Wien geborene Riener hat 1981 am Kepler-Gymnasium in Graz maturiert, 1983 die Akademie für Sozialarbeit absolviert und eine Ausbildung als systemische Familientherapeutin (1995) bzw. Mediatorin (2003) abgeschlossen. Sie ist seit 2010 Landeschefin der ÖAAB-Frauen und seit 2016 ÖAAB-Bundesobmann-Stellvertreterin. Von 2002 bis 2009 war sie Nationalratsabgeordnete, dann wechselte sie in den Landtag. Seit 21. Oktober 2010 war sie Klubchef-Stellvertreterin.

Weitere Rochaden

Da Lackner im Jänner auch sein Landtagsmandat zurücklegen wird, kommt es auch zu weiteren Rochaden in der ÖVP. Lackners Landtagsmandat wird der derzeitige ÖVP-Bundesrat Armin Forstner übernehmen. Dessen dadurch frei werdendes Bundesratsmandat wiederum wird Ernest Schwindsackl übernehmen.