GrazMuseum: Vielfältigkeit ist Programm

Eine Ausstellung über die Flüchtlingskrise nach dem Zweiten Weltkrieg oder eine Schau zur „Gruabn“ - nur zwei Beispiele des vielfältigen Programms, das im GrazMuseum im nächsten Jahr zu sehen sein wird.

Zunächt einmal geht das GrazMuseum finanziell gut ausgestattet in die kommende Saison: Sechs Millionen Euro - rund zehn Prozent des gesamten Kulturbudgets der steirischen Landeshauptstadt - wurden vom Gemeinderat genehmigt.

Renovierung und längere Öffnungszeiten

Das Geld soll zum einen während der von Mitte Juli bis Mitte September dauernden Sommerpause für Renovierungsmaßnahmen verwendet werden: Unter anderem sollen die Hoffassaden durchgehend erneuert und in sieben verschiedenen Farben angemalt werden; dazu kommen Brandschutzmaßnahmen, Klimatisierung der Ausstellungsräume im zweiten Stock sowie Ausbau der Barrierefreiheit.

Weiters wird in eine Erweiterung der Öffnungszeiten investiert: Künftig steht das GrazMuseum Besuchern von Montag bis Sonntag regelmäßig von 10.00 bis 18.00 Uhr offen, am Mittwoch sogar bis 20.00 Uhr.

Digitalisierung wird forciert

Die in Kooperation mit dem Stadtarchiv bereits in den vergangenen Jahren begonnene Digitalisierung und Internet-Aufbereitung der Bestände soll weiter forciert werden. Für 2019 plant die Museumsleitung eine interaktive Online-Version der Dauerausstellung „360 Graz“ - mehr dazu in Die Geschichte aller Grazer im Museum (19.10.2016). Laut Vize-Direktorin Sibylle Dienesch ist Graz damit international Vorreiter in punkto virtueller Präsentation von Stadtgeschichte. In den kommenden Jahren soll diese Digitalisierungsstrategie fortgesetzt und weitere Bestände auf elektronischem Weg für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Schwerpunkte: Menschenrechte und Urbanität

Bei den neuen Ausstellungen liegt der Themenschwerpunkt auf Menschenrechten und Urbanität. Den Anfang macht von Februar bis April die in Kooperation mit dem Verein RosaLila PantherInnen erstellte LGBT-Rechte-Ausstellung „30 Jahre Tuntenball“. Danach wechselt der Fokus mit dem Sturm-Graz-Porträt „100 Jahre Gruabn“ auf das runde Leder und seine Funktion im städtischen Gesellschaftsleben. Vor der Renovierungspause ist mit „Bibongo - Die Kinderstadt“ noch eine interaktive Schau für die jüngeren Museumsbesucher geplant. Eine weitere Ausstellung widmet sich der Flüchtlingskrise nach dem Zweiten Weltkrieg und zeigt Aufnahmen der Fotografin Dora Kallmus.

„Brücken, Bäder, Boulevards“

Nach der Sommerpause gibt es zunächst einen vergleichenden Rückblick auf die Stadtentwicklung anno dazumal unter dem Motto „Brücken, Bäder, Boulevards“, die sich, durchaus zeitkritisch und unterschwellig politisch mit einer Zeit auseinandersetzt „als Schönheit noch ein Planungsziel war“, sagt Museumschef Otto Hochreiter. Als Beispiele führt er die seinerzeit unter mit hohem ästhetischem Anspruch errichteten Murbrücken, die traditionellen Stadtbäder und ehedem pulsierende Stadtboulevards wie die Grazer Annenstraße an.

Ab Oktober soll die derzeit beim Artikel-VII-Kulturverein zu sehende Ausstellung Stajer-Mark, die sich mit der Zweisprachigkeit der historischen Steiermark beschäftigt, in einer neu aufbereiteten Version im GrazMuseum laufen. Die bereits eröffneten Ausstellungen „Alt werden“ - mehr dazu in Grazmuseum: Alt werden als Erfolgsgeschichte -, „Lager Liebenau“ - mehr dazu in GrazMuseum macht „Lager V“ wieder sichtbar - und „Im Kartenhaus der Republik“ - mehr dazu in GrazMuseum lädt ins „Kartenhaus der Republik“ - stehen respektive noch bis Februar, April bzw. Juli den Besuchern offen.

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