Insolvenzstatistik: Rekord bei Privatkonkursen

Die Zahl der Privatkonkurse in der Steiermark ist heuer geradezu explodiert - das zeigt die Insolvenzstatistik des Kreditschutzverbandes von 1870 für 2018. Die Unternehmenspleiten gingen hingegen zurück.

606 Unternehmen schlitterten heuer in der Steiermark in die Pleite - das entspricht einem Rückgang um knapp drei Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2017. Es wurden bei über 408 Unternehmen Insolvenzverfahren eröffnet, deren Schulden insgesamt 274 Millionen Euro betragen; in diesen Unternehmen sind in Summe rund 3.400 Dienstnehmer beschäftigt.

Mehr Arbeitnehmer betroffen

Die Zahl der betroffenen Arbeitnehmer ist mit plus 56 Prozent um mehr als die Hälfte gestiegen. Das liegt laut KSV allerdings daran, dass es heuer einige Großinsolvenzen gab: Die größte steirische Pleite war die Insolvenz der Charles Vögele GmbH mit rund 700 betroffenen Mitarbeitern und einem Schuldenstand von knapp 30 Millionen Euro – mehr dazu in Vögele-Insolvenz: Land startet Förderprogramm (27.11.2018).

Plus von mehr als 90 Prozent bei Privaten

Im Jahr 2018 wurde erstmals seit Einführung des Privatkonkurses die 1.000er-Marke durchbrochen. Die Fälle in der Steiermark stiegen auf 1.019 eröffnete Insolvenzen, das ist ein Plus von knapp 91 Prozent. Die Schulden haben sich dabei mehr als verdoppelt und betragen jetzt im Schnitt 221.000 Euro pro Fall.

Diese Zahlen verwundern heute niemanden, heißt es beim Kreditschutzverband - sie seien auch in dieser Größenordnung vorhergesagt worden und haben eine klare Ursache: Das Insolvenzrechtsänderungsgesetz, das mit November 2017 in Kraft trat, brachte für die Schuldner eine günstigere Rechtslage – mehr dazu in Privatkonkurs neu mit Rekordzahlen (5.11.2018).

Die Insolvenzzahlen bestätigen das steirische Konjunkturhoch, heißt es keim KSV. Sollten sich die Wachstumsimpulse der Wirtschaft noch weiter halten lassen, rechnet man auch für 2019 mit einer ähnlichen Entwicklung. Auch das unveränderte Zinsniveau trage dazu bei, dass für 2019 mit keinem wesentlichen Zuwachs an Unternehmensinsolvenzen zu rechnen sein werde.

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