Abbruchmaterial aus Tunnelbau nutzbar machen

Wissenschaftler der Montanuniversität Leoben forschen an einer Möglichkeit, Abbruchmaterial aus dem Tunnelbau nutzbar zu machen. Derzeit landet es auf der Deponie, künftig soll es für die Produktion von Gütern genutzt werden.

Wird ein Tunnel gebaut, dann gilt das Gesteinsmaterial, das dafür aus dem Berg geholt wird, rechtlich als Abfall, sagt Robert Galler von der Montanuniversität und Leiter des Zentrums am Berg. Das wollen die Forscher ändern. Sie wollen zeigen, dass das Abbruchmaterial als Rohstoff verwendet werden kann, den auch die Wirtschaft braucht.

Vergleichsversuche statt langer Analysen

Um dem Richtigen das Richtige anbieten zu können, müsse man zuerst schnell und sicher wissen, woraus das Gestein genau besteht, das man gerade aus dem Berg hole, so Galler: „Wir verfolgen mit dem Forschungsprojekt das Ziel, möglichst rasch zu wissen, um welche Mineralogie, um welche chemische Zusammensetzung es sich in der Erdkruste gerade handelt, ohne dass ich lange auf chemische und mineralogische Analysen aus dem Labor warten muss. Dazu muss man natürlich entsprechende Vergleichsversuche machen.“

Onlinemessungen im Tunnel

Derzeit werde ein verstärktes Augenmerk auf Onlinemessungen im Tunnel gelegt, so Galler. Wenn das Abbruchmaterial aus dem Tunnel herauskommt, soll dann schon bestimmt sein, woraus sich das Gestein zusammensetzt, und es soll auch schon online über Datenbanken abgeklärt sein, wofür es gebraucht werden kann. Damit das funktioniert, soll das Gestein nicht mehr mit dem Lkw aus dem Berg gebracht werden: „Der Lkw ist nicht gut geeignet, um Onlineanalysen durchzuführen. Wir sehen hier die Notwendigkeit, auf Förderbänder umzusteigen, weil wir am Förderband unsere Onlineanalysen einfach besser durchführen können.“

Rohstoff statt Abfall

Das Gestein soll also bereits während es auf dem Förderband Richtung Ausgang fährt analysiert und dann auch noch gleich in verwertbares und nicht verwertbares Material getrennt werden. Das verwertbare Material soll verarbeitenden Betrieben in der Umgebung angeboten werden. Funktioniert das System, hofft man auf eine Gesetzesänderung, mit der Ausbruchmaterial nicht mehr als Abfall, sondern auch als Rohstoff anerkannt wird.

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