AMS-Projekte durch Sparkurs in Warteschleife

Das Arbeitsmarktservice Steiermark muss im nächsten Jahr sparen. Für Projekte zur Arbeitsmarktförderung stehen um 23 Millionen Euro weniger zur Verfügung. Einige Projekte können nicht wie bisher fortgeführt werden.

Die Bundesregierung kürzte die finanziellen Mittel für das AMS ab dem kommenden Jahr. Das wirkt sich auch auf die Steiermark aus, sagt AMS-Landesgeschäftsführer Karl-Heinz Snobe: „Im kommenden Jahr haben wir eine sogenannte Ausgabenermächtigung von 142,4 Millionen Euro. Im heurigen Jahr waren es um 23 Millionen Euro mehr."

Snobe: „Kürzung verständlicher Schritt“

Laut Snobe sei die Budgetkürzung ein verständlicher Schritt, immerhin sank auch die Zahl der Arbeitslosen. Dennoch stehe man vor einer organisatorischen Herausforderung, weil so viel auf einmal gekürzt wird. Einige Projekte können nicht wie bisher fortgeführt werden: „Wir sparen ca. vier Millionen Euro bei der sogenannten überbetrieblichen Lehrausbildung ein, ca. drei Millionen Euro müssen wir bei unseren Beschäftigungsprojekten einsparen und weitere Einsparungen in einfachen Qualifizierungsbereichen müssen wir vornehmen."

So wird es laut Snobe Individualförderungen wie die Kinderbetreuungsbeihilfe künftig nicht mehr im bisherigen Ausmaß geben. Außerdem werden bei einigen Schulungen die Teilnehmerzahlen reduziert.

Weniger Mitarbeiter durch natürliche Abgänge

Die sinkende Arbeitslosigkeit wirkt sich auch auf den Personalstand des AMS selbst aus. Dadurch werden nämlich weniger AMS-Mitarbeiter benötigt, so Snobe: „Insgesamt haben wir im nächsten Jahr um 14 Vollzeit-Äquivalente in der Steiermark weniger. Da wir auch viele teilzeitbeschäftigte Menschen beschäftigen, sind das ca. 20 Arbeitsplätze. Wir schaffen das aber durch natürliche Abgänge." Wie es bei den Schulungspartnern in der Erwachsenenbildung aussieht, wisse Snobe noch nicht. Er rechnet aber mit einer Streichung von 40 bis 50 Vollzeit-Äquivalenten.

bfi von Kürzungen stark betroffen

Vor allem das bfi, das Bezieher von AMS-Förderungen ist, wird von den Budgetkürzungen laut Snobe stark betroffen sein. In der Steiermark dürften daher nach Informationen von Snobe drei kleinere bfi-Standorte schließen: Gleisdorf, Mureck und Gröbming. Er betonte aber, dass es bei allen benachbarte Standorte gibt, auf die die Menschen ausweichen können. Den Gürtel enger schnallen muss etwa auch das Schulungszentrum Fohnsdorf - es bekommt 2019 rund 400.000 Euro weniger zur Verfügung und wird daher weniger Teilnehmer aufnehmen können.

Trotz Budgetkürzungen plant das Land Steiermark gemeinsam mit dem Arbeitsmarktservice im nächsten Jahr weitere Investitionen, um die Arbeitslosigkeit zu senken. Speziell unterstützt werden sollen Frauen, Menschen mit Behinderung und Ältere - mehr dazu in Spezielle Unterstützung für Frauen auf Jobsuche.

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