SoKo Graffiti klärte mehr als 1.000 Fälle in Graz

Graffiti kann durchaus Kunst sein - oft ist es aber lediglich eine sinnlose Schmiererei, die großen Schaden anrichtet. In zwei Jahren konnte die eigens eingerichtete Sonderkommission Graffiti jedoch mehr als 1.000 Fälle klären.

In den Jahren 2015 und 2016 hatten sich Graffiti-Sprühaktionen im Grazer Stadtgebiet gehäuft. Die Polizei handelte, zog aus verschiedenen Dienststellen in Graz Kräfte zusammen, entwickelte ein Konzept - und gründete im Jänner 2017 die aus zehn Beamten bestehende Ermittlungsgruppe Graffiti.

Mehr als 50 Täter ausgeforscht

Nach zwei Jahren Ermittlungsarbeit kann die Gruppe eine beachtliche Bilanz vorweisen, freut sich der Leiter des Kriminalreferats im Stadtpolizeikommando Graz, Gerhard Lachomsek: „Insgesamt auf die zwei Jahre gerechnet sind es mehr als 1.000 Delikte, die geklärt wurden - von der Schadenshöhe her sind es mehrere hunderttausend Euro, die aufgeklärt worden sind. Wir sind mit dem Ergebnis mehr als zufrieden.“

Graffiti-Kunst

ORF

Wer in Graz Graffiti als Kunst ausüben möchte, kann das an bestimmten Orten völlig legal tun - etwa an der Wand unter der Hauptbrücke beim Mur-Beach, beim stillgelegten Taggerwerk in der Puchstraße und im Josef Huber Park.

Mehr als 50 Täter konnten ausgeforscht werden, darunter auch einige Kaliber, so Lachomsek: „Wir haben einen Täter dabei gehabt, der für mehr als 600 Delikte angezeigt worden ist. Er ist in der Zwischenzeit rechtskräftig verurteilt, hat als Urteilsauflage vom Gericht eine Schadenswiedergutmachung auferlegt bekommen.“

Präventive Wirkung

Die Soko Graffiti wirkt offenbar auch präventiv: Laut Gerhard Lachomsek ist die Zahl der Delikte in diesem Bereich seit Beginn der Ermittlungsgruppe gesunken. Die Gruppe hält aber weiterhin an ihrer Arbeit fest - und die geht den Ermittlern nicht aus, verrät der Leiter des Kriminalreferats.

„Momentan ist der Konkurrenzkampf zwischen Sturm und GAK stark präsent, also unsere Sportfans sind da stark repräsentiert - aber es gibt auch politisch motivierte Graffitis“, schildert Lachomsek. So wurden im Zusammenhang mit dem Bau des Murkraftwerks in Graz Morddrohungen gegen Politiker auf Hauswände gesprüht.