Graz bleibt „Feinstaubhochburg“
Die Europäische Union schreibt vor, dass an maximal 35 Tagen im Jahr der Feinstaub-Grenzwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft überschritten werden darf.
2018 „tendenziell günstig“
Betrachtet man die reine Überschreitungsstatistik, dann kann laut Andreas Schopper von der steirischen Luftgüteüberwachung das Jahr 2018 als „tendenziell günstig“ bezeichnet werden: „Da haben wir über die Steiermark diese Überschreitungstoleranz einhalten können, mit Ausnahme der Station Graz Don Bosco, wo wir in einer Größenordnung von 40 Überschreitungstagen liegen.“
Die Messstation Don Bosco ist damit wieder österreichweit trauriger Spitzenreiter, gefolgt von den anderen Grazer Stationen Süd/Tiergartenweg und Ost/St.Peter; auch Graz-Mitte/Gries liegt bei der Zahl der Überschreitungstage wieder in den Top Ten, ebenso wie Messstation Leibnitz/Lastenstraße.
In Graz-Don Bosco wurde am 2. März auch der österreichweite Höchstwert verzeichnet - 129 Mikrogramm, also zweieinhalb Mal so viel wie erlaubt: „Das waren eigentlich die kältesten Tage des vergangenen Winters in Verbindung mit einer Hochdruckwetterlage, das heißt ganz stabile Ausbreitungsbedingungen, Bodeninversionen, die ganz einfach den Abtransport der Schadstoffe erschwert haben. Zusätzlich war in der Höhe auch noch ein leichter Saharastaub-Eintrag. Das heißt, das war so mehr oder weniger eine Worst-case-Situation“, so Schopper.
Silvester lässt Feinstaubwerte ansteigen
Ähnliches droht auch wieder in der Silvesternacht, sagt Andreas Schopper - auch wenn aktuell die steirischen Feinstaubwerte deutlich unterhalb des Grenzwertes liegen: „In den letzten 15 Jahren war in 13 Jahren der 1. Jänner der stärkstbelastete Tag des gesamten Jahres.“
APA/Hansaton
Im letzten Jahr lag der Wert am 1. Jänner bei ca. 90 Mikrogramm; ob auch heuer ein ähnlicher Wert zu erwarten ist, hängt laut dem Experten davon ab, „wie sich die Witterung im Laufe des Tages entwickeln wird. Wenn es wirklich stabil bleibt, dann kann man durchaus damit rechnen, dass man wieder Belastungen in dieser Größenordnung in Graz messen wird“.
Wasser- und Lichtershow als Alternative
Von Seiten der Stadt hat man jedenfalls einiges unternommen, um die Belastungen so gering wie möglich zu halten: So sind Feuerwerke und Böller verboten; eine attraktive Alternative soll die neue Silvestershow mit Wasser, Licht und Musik auf dem Hauptplatz bieten - mehr dazu in Silvester: Verbotene Feuerwerke und neue Shows.
Link:
- Überschreitungsstatistik (Umweltbundesamt)
- Aktuelle Feinstaubinformationen (Land Steiermark)
- Stadt Graz