Schnee und Sturm sorgen weiter für Probleme

Seit Mittwoch sorgen Schnee und Sturm in der Steiermark zum Teil für chaotische Zustände. Es gab zahlreiche Verkehrsunfälle. In einigen Skigebieten gab es Ausfälle bei den Liftanlagen - in Aflenz musste sogar ein Sessellift evakuiert werden.

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Durch den starken Sturm waren Bäume auf die Seile des Zweiersesselliftes auf der Aflenzer Bürgeralm gestürzt. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich neun Erwachsene und fünf Kinder im Lift. Die 14 Fahrgäste wurden von Bergrettung, Feuerwehr und Alpinpolizei von den Sesseln abgeseilt und in Sicherheit gebracht; rund zwei Stunden dauerte der Einsatz.

Liftrettung

Roland Theny

Laut Günther Essenko vom Naturerlebnis Bürgeralm wurde niemand verletzt. Unter den Geretteten war auch ein Vater mit seinem einjährigen Baby. Am Donnerstag will man die Bäume wegschneiden und wieder normalen Betrieb aufnehmen.

Zahlreiche Unfälle

Auch im Straßenverkehr verursachte der starke Schneefall Probleme. So blieben etwa auf dem Weg zum Präbichl mehrere Fahrzeuge hängen, und im Ennstal gab es durch die Schneemassen starke Verzögerungen. Eine Totalsperre hatte ein Lkw-Unfall auf der Pyhrnautobahn (A9) bei Mautern zur Folge - eine Person wurde verletzt.

Lkw-Unfall

BM d.V. Stefan Riemelmoser

Ebenfalls auf der A9 kollidierten bei Kammern im Liesingtal ein Pkw und ein Sattelzugfahrzeug miteinander - der 51-jährige Lkw-Lenker wurde dabei leicht verletzt. Am Wechsel prallte ein Lkw gegen die Betonleitschiene der Südautobahn (A2). Das Fahrzeug war mit Sommerreifen ins Schleudern geraten.

Über einhundert Mal mussten die steirischen Feuerwehren zu technischen Hilfeleistungen wie dem Entfernen umgestürzter Bäume und der Bergung von der Straße gerutschter Fahrzeuge ausrücken, zogen die Einsatzkräfte am Donnerstag eine erste Bilanz.

Gesäusestraße nach Felssturz gesperrt

Wind und Schneefall lösten am Mittwochnachmittag auch einen Felssturz beim Güterbahnhof Hieflau aus. Die Felsbrocken verschütteten Teile der Gesäusebundesstraße (B146); auch das Bahnhofsgebäude und ein abgestellter Pkw wurden beschädigt. Glück hatten einige Fußgänger, schilderte Bürgermeister Bernhard Moser: „Es waren Fußgänger in unmittelbarer Nähe, die aufgrund des Geräuschpegels die Flucht ergriffen haben. Sie waren nur wenige Meter von dem Ort entfernt, wo die Gesteinsmassen heruntergekommen sind.“

Felssturz

APA/ROLAND THENY/ FILMTEAM AUSTRI A

Am Donnerstag wurde das Gelände von dem Geologen Marc-André Rapp inspiziert. Laut dem Experten herrsche Gefahr in Verzug: „Durch die starken Temperaturschwankungen ist es zur Eiskeilbildung und dadurch zum Abbruch einer größeren Felspartie gekommen. Wandartig ist das Ganze heruntergerutscht, hat unten den Fallraum aufgefüllt - und es hat sich jetzt eine Art Schanze gebildet. Über diese Schanze ist es in der Nacht zu weiteren Sturzereignissen gekommen. Die Brocken werden mehrere Kubikmeter groß gewesen sein. Sie haben sich teilweise zerteilt, teilweise liegen sie noch im Gelände.“

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Die Gesäusestraße soll für mindestens zwei Wochen gesperrt werden. Auch der Güterzugsverkehr wurde in diesem Bereich eingestellt. Eine Umleitung über die B117 und die B115 wurde eingerichtet.

Räumfahrzeuge im Dauereinsatz

Zugespitzt war zuletzt auch die Lage auf dem Präbichl: Ein Durchkommen war nur noch mit Schneeketten möglich; einige Autofahrer blieben mit ihren Fahrzeugen stecken. Seit den frühen Morgenstunden sind die Räumfahrzeuge wieder im Dauereinsatz, schildert Karlheinz Hofmeister: „Das Problem ist vor allem der Wind, die Schneeverwehungen.“

Lawinengefahr der Stufe vier

In der gesamten Obersteiermark schneite und stürmte es immer wieder heftig. Die aktuelle Warnstufe vier für große Lawinengefahr hält damit zumindest bis zum Wochenende an - mehr dazu in Erhebliche Lawinengefahr in der Obersteiermark (2.1.2019). In Kombination mit dem Sturm ist das Gefahrenpotenzial derzeit sehr hoch - von Skitouren wird dringend abgeraten.

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