Zwei Drittel der Lawinenhänge im Bezirk Liezen

Liezen ist der am stärksten von Lawinen bedrohte Bezirk in der Steiermark. Zwei Drittel der steirischen Lawinenhänge befinden sich hier. Von den 29 Gemeinden sind – mit Ausnahme von Lassing – 28 Gemeinden akut von Lawinen bedroht.

Wetter:

Aktuelle Wetterwerte sowie den aktuellen Lawinenwarnbericht finden Sie auf wetter.ORF.at

Steiermarkweit gibt es 1.383 Lawinen-Einzugsgebiete, zwei Drittel dieser Lawinenhänge liegen im Bezirk Liezen, rechnet der Leiter der Wildbach- und Lawinenverbauung Steiermark, Max Pöllinger, vor. 147 Lawinenhänge gefährden Siedlungsraum.

244 Objekte in roter Gefahrenzone

719 Objekte befinden sich innerhalb des Siedlungsraumes in der gelben Gefahrenzone, „244 in der roten Gefahrenzone von Lawinen. Gelbe Gefahrenzone heißt, dass das Ausmaß der Gefährdung so ist, dass man innerhalb von ortsüblich errichteten Objekten sicher ist. Das heißt, man kann sich durchaus in der gelben Gefahrenzone in Häuser zurückziehen, in der roten Gefahrenzone ist das Ausmaß der Gefährdung so groß, dass man davon ausgehen muss, dass auch Gefahr für Leib und Leben innerhalb von Objekten gegeben ist.“

Wald ist bester Lawinenschutz

Bei den Gebäuden in der roten Zone handelt es sich vorwiegend um ältere Gebäude, die vor der Gefahrenzonenplanung errichtet wurden. Sie müssen im schlimmsten Fall evakuiert werden. Neubauten in der roten Zone sind gesetzlich verboten. Die Gefahrenzonenpläne werden laufend aktualisiert, so Pöllinger. Im Bezirk Liezen wurden in den vergangenen Jahren 15 Millionen Euro in 21 Lawinenprojekte investiert – etwa in den Gemeinden Grundlsee, Admont und Ardning.

Der beste Lawinenschutz ist der Wald, so der Experte: „Ohne Schutzwald wären gewisse Bereiche einfach nicht bewohnbar, vor allem auch im Bereich von Liezen. Unser Schutzwald ist wirklich soweit intakt, dass der Großteil unserer Siedlungsräume geschützt ist."

20 Millionen Euro für Schutzprojekte

Heuer soll der Startschuss für ein etwa Sechs-Millionen-Euro-Großprojekt am Loser in Altaussee fallen, sagt Pöllinger: „Das sind die klassischen Stahlschneebrücken, die wir hier hinstellen und in erster Linie wird es dort zu Aufforstungen kommen, damit der Wald den Schutz vor Lawinen wieder übernehmen kann." Insgesamt hat das Land im Vorjahr laut dem dafür zuständigen Landesrat Johann Seitinger (ÖVP) 20 Millionen Euro in Projekte für die Wildbach- und Lawinenverbauungen investiert. Derzeit gibt es laut Seitinger rund 2.000 Schutzbauten für Lawinen und 17.700 Wildbachbauwerke - das reicht von der kleinen Ufermauer bis hin zu großen Rückhaltebecken.

Links: