„Psalm“ bringt Musik zum Thema „Exil“

„Exil“ lautet das Thema beim Grazer Osterfestival „Psalm“ in der Karwoche. Dabei spannt sich der Bogen von der biblischen Hagar über den Exil-Polen Frederic Chopin bis zur Freiheitssuche von Menschen in Lateinamerika.

„Es geht um Menschen, die eine andere Heimat suchen. Wir sind damit mitten in der brisantesten Debatte der Gegenwart“, so Intendant Mathis Huber bei der Programmpräsentation. Die insgesamt sieben Konzerte „erzählen von Exilsituationen, die mit Europa zu tun haben.“

Veranstaltungstipp:

„Psalm“, das Osterfestival der styriarte, findet von 14. bis 22. April statt

„Hagar und Ismael“

Den Beginn macht „Hagar und Ismael“, ein Oratorium von Alessandro Scarlatti mit dem Countertenor Philipp Mathmann und der Neuen Hofkapelle Graz. „Die blühende Rose“ nennt sich das Programm des Ensembles Hirundo Maris, das sich musikalisch mit der Vertreibung der Juden 1492 aus Spanien auseinandersetzt und Lieder aus der jüdischen Tradition zu Gehör bringt. Heimatlosigkeit ist auch Thema des Abends mit dem Vokalensemble Nobuntu & Insingizi aus Simbabwe. Die „Lieder der Hoffnung“ erklingen gegen Ungerechtigkeiten und künden von der Solidarität der Exilanten.

Psalm 2019

styriarte

Ebenfalls seine Heimat verlassen hatte Komponist Frederic Chopin, der nach der Teilung Polens im Ausland um Hilfe für den Kampf seiner Landsleute warb - daran erinnert ein Konzert mit der Pianistin Aleksandra Mikulska und dem Girardi Quartett.

Zwei Königinnen im Exil

Zwei Königinnen im frei gewählten Exil waren Christina von Schweden und Maria Kasimira von Polen: Beide lebten in Rom, wo sie Arcangelo Corelli und Alessandro Scarlatti förderten. Das Ensemble LaRisonanza spielt Musik der beiden Komponisten, die Schauspielerin Chris Pichler wird historische Berichte aus dem Leben der beiden Frauen lesen.

Erinnerungen an Robert Stolz

Am Karfreitag erinnert „El Camino a la libertad“ an jene Menschen in Lateinamerika, die mit einer Mauer aus den USA ferngehalten werden sollen. Den Abschluss stellt am Ostermontag „Robert Stolz - A Night in Vienna“ dar: Das Programm basiert auf einem Konzert, das Stolz - der vor den Nazis geflüchtet war - 1943 in der New Yorker Carnegie Hall spielte, um daran zu erinnern, dass es auch noch ein anderes Wien gab.

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