Neuer ärztlicher Direktor für LKH Graz

Das LKH Graz hat seit Jahresbeginn einen neuen ärztlichen Direktor - am Montag wurde er offiziell vorgestellt: Der 55 Jahre alte Wolfgang Köle will in Zukunft auf Teamarbeit und Zusammenarbeit setzen.

Wolfgang Köle ist Facharzt für HNO-Erkrankungen, seit 26 Jahren im LKH Graz tätig und war bis vor kurzem leitender Oberarzt der HNO-Klinik. Der gebürtige Grazer setzt auf eine gute Zusammenarbeit mit der Politik und der Medizinischen Universität Graz.

Neuer Direktor setzt auf Teamarbeit

Überhaupt ist Teamarbeit für den 55-Jährigen einer der wichtigsten Faktoren für einen attraktiven Arbeitsplatz und für motivierte Mitarbeiter: „Das Problem ist, dass das Team Building momentan vielleicht nicht in dem Maße stattfindet und sich viele Ärzte als Einzelkämpfer sehen, und da wird sich was ändern, davon bin ich überzeugt."

Wolfgang Köle, LKH Graz

LKH Graz/Marija Kanizaj

Wolfgang Köle wurde 1963 in Graz geboren und studierte ein Jahr Maschinenbau, bevor er in den Medizinbereich wechselte.

Der Vorstand der Krankenanstaltengesellschaft (KAGes), Karlheinz Tscheliessnigg, sagt, Köle zeichne seine gelebte Menschlichkeit und sein Organisationstalent aus. Er, Tscheliessnigg, sieht die Zukunft für einen attraktiven Arbeitsplatz in der Digitalisierung: „Wir müssen schauen, dass wir vom erfahrenen Arzt zum erfahrenen digitalen Officer werden, der natürlich auch Arzt sein muss, aber weiß, wo er nachschauen kann, und was er für Möglichkeiten hat."

Digitale Krankengeschichte als nächstes Ziel

Genau hier setzt auch der neue ärztliche Direktor an: Er will die elektronische Fieberkurve umsetzen, die es im LKH Hartberg schon gibt - die Krankengeschichte wird nicht mehr auf Papier, sondern digital dokumentiert. „Die Ärzte gehen mit einem Laptop die Visiten durch. Am Anfang wird es keine Erleichterung sein, sondern eine zusätzliche Aufgabe für Ärzte und Schwestern. Wenn man dann aber in Richtung Wissenschaft und Forschung geht, dann kann ich aus den gesammelten Daten wesentlich mehr Rückschlüsse ziehen", so Köle.

Gezieltere Therapien und weniger Medikamente

Diese Rückschlüsse können auch für den Patienten von Vorteil sein, sagt Köle: „Dass zum Beispiel Wechselwirkungen von Medikamenten, die die Patienten einnehmen, wesentlich einfacher festzumachen sind und dadurch die Therapien gezielter sein können und eine Reduktion der Medikamente möglich sein wird." Auch das neue Arbeitszeitengesetz für Ärzte wird Köle als neuen ärztlichen Direktor beschäftigen. Arbeits-, Ruhe- und Freizeiten sind streng geregelt, Ärzte laut KAGes dadurch um ein Drittel weniger im Krankenhaus anwesend.

Die Zahl der Patienten wird in den nächsten Jahren steigen, so Köle, der sich auch für Prävention einsetzen will: „Es soll ja nicht alles ins Spital kommen. Die Strategie sollte ja sein, präventiv viel zu machen, dass die Patienten gar nicht krank werden."

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