Strafen für leichtfertige Wintersportler gefordert

Wer auf der Suche nach dem Kick Lawinenabsperrungen ignoriert und sich und andere in Gefahr bringt, muss mit Konsequenzen und Strafen rechnen - das bekräftigt Katastrophenschutzreferent Michael Schickhofer (SPÖ).

Tourengehen, Freeriden und Variantenfahren liegen im Trend - wer dabei aber Lawinenwarnungen und Absperrungen ignoriert, könnte künftig mit saftigen Geldstrafen belegt werden.

Schneechaos in der Obersteiermark

APA/EXPA/MARTIN HUBER

In Tirol und Kärnten wird der Ruf danach lauter, und auch Schickhofer hat null Toleranz für fahrlässige Wintersportler, die sich, andere Sportler und die Bergretter in Lebensgefahr bringen: „Wer sich in so einer Katastrophensituation nicht an die Vorgaben hält, hat erstens die Gesamtkosten des Einsatzes zu tragen, hat mit einer Geldstrafe zu rechnen, und aus meiner Sicht muss man, wenn behördliche Anordnungen missachtet werden, auch über strafrechtliche Konsequenzen nachdenken.“

Schickhofer: „Es geht um die Unbelehrbaren“

Es gehe dabei wirklich um die Unbelehrbaren und nicht um Tourengeher, die sich gut vorbereiten und in eine Notsituation geraten, so Schickhofer. Steigt die Versicherung aus - was bei Fahrlässigkeit sein kann -, muss der Einsatz bereits jetzt zur Gänze selbst bezahlt werden - eine Hubschrauberbergung kann da schon mehrere tausend Euro kosten; bei Gästen aus dem Ausland ist das Geld allerdings manchmal uneinbringbar.

Das Strafrecht greift derzeit erst, wenn Menschen tatsächlich durch fahrlässiges Verhalten im Schnee verletzt oder getötet werden. Michael Miggitsch, Landesleiter der steirischen Bergrettung, sagt: „Wir wollen darüber nicht urteilen. Es kommt schon einmal vor, dass wir uns einmal ärgern, wenn wir zu solchen Einsätzen fahren, aber primär wollen wir und müssen wir auch helfen, das ist unsere Aufgabe. Dazu haben wir uns verpflichtet, und die Beurteilung über ein Strafausmaß sollen andere Behörden vornehmen.“

Schnee: Erste Bilanz der Einsatzkräfte

Nach zwei Wochen mit extremer Schneesituation kehrt in der nördlichen Obersteiermark langsam wieder Normalität ein. Am Freitag zogen die Einsatzkräfte eine erste Bilanz - sie verzeichneten Tausende Einsatzstunden - mehr dazu in Schnee: Erste Bilanz der Einsatzkräfte.

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