Lawinenwarnstufe 3: Experten raten zu Vorsicht

Nach den starken Schneefällen spielt das Wetter für den Wintersport wieder mit - dementsprechend viel los ist derzeit auch auf den steirischen Pisten. Experten warnen jedoch davor, die Lawinengefahr zu unterschätzen.

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Die Lawinengefahr ist nach den intensiven Schneefällen der vergangenen beiden Wochen in vielen Teilen der Obersteiermark weiterhin erheblich - es gilt Warnstufe drei, also erhebliche Lawinengefahr. Die Zurückstufung lässt derzeit jedoch viele Wintersportler daran glauben, dass es nicht mehr so gefährlich sei sich im freien Gelände aufzuhalten - ein Irrglaube, der mitunter tödlich sein kann.

„Die Lawine weiß nicht, dass man Spezialist ist“

Pisten-Skifahrer sollen weiterhin nicht ins freie Gelände wechseln, rät Alexander Podesser vom Lawinenwarndienst Steiermark - auch nicht, wenn sie erfahren und gut ausgerüstet sind: „Es gibt dieses alte Sprichwort: ‚Die Lawine weiß nicht, dass man Spezialist ist.‘ Die Gefahr besteht. Wir würden sagen, dass man eher verhalten unterwegs sein sollte, man die gefährdeten Steilhänge meiden soll. Das Tückische daran ist immer, dass wenn es gut geht, viele glauben ohnehin alles im Griff zu haben - und es könnte nächstes Mal wieder so gut gehen.“

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Auch erfahrene Sportler sollen die Lawinengefahr nicht unterschätzen, mahnen Experten

Die Zeit der großen Lawinen sei zwar vorbei, sagt Podesser, „aber für den Skitourenbereich ist es mitunter noch ein bisschen kritisch. Wir haben frische neue Tiefschneeansammlungen, die es vor allem kammnah gibt, also oberhalb der Waldgrenze“. Hier ist es jederzeit möglich, dass Schneebretter ausgelöst werden können.

„Ideal ist es nirgendwo“

Tückisch ist laut Alexander Podesser jetzt vor allem der Triebschnee, der durch den Windwechsel in andere Regionen verfrachtet wurde, aber auch „Gleitschneelawinen - das sind Risse, die in der Schneedecke aufgehen und dann als Gleitschneelawine abgehen können. Bereiche unterhalb solcher Gleitschneeanrisse sollte man unbedingt meiden in den schneereichen Regionen“.

Auch in den Regionen, in denen weniger Schnee gefallen ist, gibt es eine Gefahr, weiß der Lawinenexperte: „Da gibt es ein sogenanntes Altschneeproblem: Es gibt grundsätzlich weniger Schnee und unter der Schneedecke gibt es noch Schneekristalle, die kantig aufgebaut sind, die man leicht stören kann und auch hier Schneebretter - ideal ist es nirgendwo.“ Wer an diesem Wochenende also auf den Bergen Wintersport betreibt, sollte vorsichtig und umsichtig sein - und den Leichtsinn zuhause lassen.

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