Ärztebereitschaft via Gesundheitstelefon

Der Bereitschaftsdienst der steirischen Hausärzte wird mit April auf neue Beine gestellt. Erstauskunft und - wenn nötig - Weitervermittlung gibt es dann über das Gesundheitstelefon. Das neue System ist Teil des Gesundheitsplanes 2035.

Das alte System würde nicht mehr in die heutige Zeit passen, sagt Robert Mader, er ist Referent für den Bereitschaftsdienst in der Ärztekammer und war bis 2018 praktischer Arzt in Trofaiach. Weil Arztstellen nicht besetzt werden können, gebe es gerade am Land trotz des verpflichtenden Bereitschaftsdienstes Lücken. Das soll sich mit dem neuen System ändern - mehr dazu in Ärzte-Bereitschaft wird neu aufgestellt (7.6.2018).

Kontakt und Beratung

Ab April ist nicht mehr direkt der Arzt zu kontaktieren, sondern muss ein Anruf beim Gesundheitstelefon getätigt werden. „Das kann sein, dass ihnen ein Visitenarzt zugeordnet wird, der alarmiert wird und sie besuchen wird. Es kann sein, dass ihnen das Gesundheittselefon rät, bis nächsten Montag zu warten, oder dass es ihnen rät, sofort die Rettung zu rufen oder, wenn Gefahr in Verzug ist, dass sofort der Notarzt verständigt wird“, so Mader.

Angesiedelt ist das Gesundheitstelefon mit der Nummer 1450 beim Roten Kreuz.

Geschulte Krankenpfleger

Abheben werden unter der Nummer 1450 speziell geschulte, diplomierte Krankenpfleger, so Michael Koren, Geschäftsführer des Gesundheitsfonds Steiermark: „Wir haben Personen und Mitarbeiter gefunden, die da mitmachen und garantieren, dass das ab 1. April reibungslos funktioniert.“ Ein Arzt kann bei Fragen hinzugezogen werden, die Notrufnummer 144 bleibt natürlich weiterhin aufrecht.

Bis Mitternacht

Unter der Woche geht die Bereitschaft von 18.00 bis 0.00 Uhr, an den Wochenenden und an Feiertagen steht ein Visitenarzt zur Verfügung, ebenfalls bis 0.00 Uhr. Erfahrungen hätten gezeigt, dass nach Mitternacht meist ein Rettungsdienst benötigt wird, so Koren.

Ärzte gesucht

Ärzte können sich freiwillig melden - und zwar nicht nur jene mit Kassenverträgen, so Robert Mader: „Es stehen jetzt Wahlärzte und sogenannte Wohnsitzärzte mit dem ius practicandi zur Vefügung, das heißt, sie haben die Qualifikation, solche Dinge zu machen.“ Rund 250 Ärzte meldeten sich bisher, es bestehe aber noch Bedarf, so Michael Koren: „Speziell im Hartberger Land ist es ein bisschen schwierig, die Ärzte zu motivieren.“ Anreiz könnten die höheren Honorare sein.

Einige Ärzte üben Kritik

Einige Ärzte haben dennoch Bedenken, was das neue System betrifft und kritisieren etwa, dass sie ihre Ordination am Wochenende nicht mehr aufsperren dürfen, was laut Koren aber nicht stimme.

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