Smarte Türschlösser aus Graz im Pflegesektor

Seit rund vier Jahren produziert das Grazer Unternehmen Nuki „kluge Türschlösser“. Das Start-up wird zunehmend von Anbietern und Kunden mobiler Dienste genutzt: Kooperationen gibt es derzeit in Deutschland und Österreich.

Der intelligente Schlossaufsatz kann bei jeder Tür verwendet und mit wenigen Handgriffen auch selbst montiert werden; er wird mittels Bluetooth oder WLAN mit dem Smartphone verbunden – mehr dazu in Steirer entwickelten „intelligentes Türschloss“ (16.6.2016).

Öffnen mit Handy oder Fernbedienung

Ursprünglich sei der Pflegebereich gar kein Zielmarkt von Nuki gewesen, sagt Geschäftsführer Martin Pansy, allerdings seien immer wieder Anbieter von mobilen Diensten an sie herangetreten, da man für das Nuki-Türsystem keinen Schlüssel mehr brauche, sondern auch das Handy und ein Code oder eine Fernbedienung zum Öffnen ausreichen.

Nuki, intelligentes Türschloss Start Up

NUKI

„Die haben ganze Schlüsselbünde, die sie täglich mit sich herumtragen. Wenn dann ein Pfleger krank wird, müssen die Schlüssel zu einer Ersatzperson - das ist ein nicht zu unterschätzender Aufwand. Auch die Bewohner haben ihren Vorteil, weil sie es natürlich auch an andere Anwender weitergeben können und natürlich gewährleistet ist, dass der Pflegedienst jederzeit in die Wohnung kann“, erläutert Pansy.

Zusammenarbeit mit deutscher Diakonie

Über eine Handyapp können - zeitlich begrenzt oder unbegrenzt - Codes für den Zutritt ausgegeben werden. Da übliche Türschlösser mit dem Nuki-System nachgerüstet werden können, ohne dass das bestehende Schloss ausgetauscht werden muss, sei auch die Nachfrage in Deutschland groß, so Pansy: „Wir arbeiten mit der Diakonie in Niedersachsen zusammen, wo wir unsere Geräte zur Verfügung stellen und auch beraten, wie man die Technologie am besten zum Einsatz bringt.“

Kooperation mit Kärntner Firma

Eine Kooperation gibt es auch mit der Kärntner Firma I-Logs, die Software für Mobile Dienste entwickelt und diese auf tragbaren Mini-Computern - sogenannten Terminals - anbietet. „Bestimmte Pflegeeinrichtungen wie die Volkshilfe haben I-Logs-Systeme im Einsatz, wo jeder Pfleger mit einem Terminal ausgestattet wird und das dann bei seiner täglichen Route mitträgt. Über dieses Terminal kann er dann eben sicher mit Nuki in den jeweiligen Wohnungen aufsperren“, so Pansy.

100.000 Stück als Ziel

Das Grazer Unternehmen sieht den Pflegebereich als Wachstumsmarkt und hat das Ziel, in diesem Segment innerhalb der nächsten drei Jahre 100.000 smarte Türschlösser zu verkaufen.

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