Gastpatienten können teuer werden

Die Spitalsbehandlung ausländischer Patienten nach Wintersportunfällen kostet das steirische Gesundheitssystem im Jahr mehrere Millionen Euro. Die Rückverrechnung über die Versicherungen kann bis zu fünf Jahre dauern.

Den steirischen Spitälern selbst entstehen bei der Behandlung europäischer Patienten in der Regel keine Kosten. Sie leiten die Leistungen monatlich direkt an den Gesundheitsfonds Steiermark weiter, der die Kosten aus einem Topf bezahlt.

Rund 3.000 Fälle pro Jahr

„Das sind pro Jahr rund 3.000 Fälle, es handelt sich dabei um einen Budgetposten von rund zehn Millionen Euro“, erklärte Michael Koren, Geschäftsführer des Gesundheitsfonds.

Schwierig bei Gastpatienten

Das vorgestreckte Geld bekommt der Gesundheitsfonds vom Hauptverband der Sozialversicherungsträger zurück, allerdings erst, wenn dieser die Beträge von den ausländischen Versicherungen im Rahmen des europäischen Abkommens erhalten hat, dass kann aber zwischen zwei und fünf Jahre dauern.

„Das zeigen die Zahlen für 2016, wo wir derzeit 84 Prozent zurückbekommen haben, im Jahr 2017 haben wir erst rund 30 Prozent zurückbekommen. Unsere Erfahrungen zeigen, dass es vor allem bei rumänischen Gastpatienten sehr schwierig ist Geld zu bekommen“, so Koren.

Problematische Verrechnung

Problematischer wird die Verrechnung, wenn die Verletzten aus nichteuropäischen Ländern kommen. Sie gelten als Selbstzahler und müssen die Kosten für ihre Behandlung eigentlich bar an Ort und Stelle begleichen. Da das vereinzelt nicht passiert, kann es durchaus sein, dass die Spitäler auf Kosten sitzenbleiben.

Promillebereich

Das bewege sich jedoch im Promillebereich, hieß es etwa aus dem Diakonissenkrankenhaus in Schladming, wo sehr viele ausländische Patienten in den Wintermonaten behandelt werden. Dort kam in der Wintersaison 2017/2018 jeder zweite der insgesamt 5.300 behandelten Patienten nach Wintersportunfällen aus dem Ausland.

Lediglich ein paar tausend Euro an ausständigen Beträgen seien uneinbringlich, das beinhalte aber auch Forderungen an österreichische Patienten, hieß es aus Schladming.

Verluste schwanken

Ähnliches zeigen Zahlen für die gesamte Steiermark - laut Krankenanstaltengesellschaft KAGes lag der Anteil der Selbstzahler im stationären Bereich 2017 bei etwa einer Million Euro. Die Verluste aufgrund nicht bezahlter Rechnungen würden schwanken und bewegen sich zwischen 50.000 und 150.000 Euro pro Jahr - bei einem Gesamtvolumen von rund 1,6 Milliarden Euro so die KAGes.