Mahnung zu Vorsorge beim steirischen Krebstag

Allzuviele nehmen die Bedeutung der Krebsvorsorge noch immer zu wenig ernst. Das war eine der Hauptbotschaften der Mediziner beim steirischen Krebstag am Samstag. Die zweite: Die Medizin weist immer mehr Behandlungserfolge auf.

Die Diagnose Krebs hat nichts von ihrem Schrecken eingebüßt. Obwohl gerade in den letzten Jahren die Medizin große Erfolge bei der Behandlung verschiedenster Krebs-Erkrankungen erzielen konnte. Auch das Thema Vorsorge wird dabei immer wichtiger.

Krebstag 2109

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Krebs nach wie vor Tabuthema

Mit überlebensgroßen menschlichen Organen, die teils Geschwüre ausgebildet haben, wollten die Veranstalter des steirischen Krebstags Interesse am Thema Krebs wecken aber auch Hemmschwellen senken. Denn nach wie vor ist das Thema Krebs ein Tabuthema, wogegen die Experten ankämpfen wollen - mehr dazu in Weltkrebstag: Vorsorge schützt.

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Aktives Einbringen gefordert

„Man soll sich aktiv einbringen in das Thema, auch in das Thema Vorsorge - das ist das Thea beim Krebstag“, sagte Karin S. Kapp vom Krebszentrum Graz. „In Österreich ist es etas besser geworden, aber es ist immer noch etwas, worüber man gerne spricht. Die Hälfte aller Krebserkrankungen ist heilbar, die unterschiedlichen Krebstypen haben unterschiedliche Heilungschancen.“

„Scharf gemachte“ Abwehrzellen

Ganz neue Hoffnungen schöpft man aus den Ergebnissen der sogenannten Immuntherapie. Dabei werden körpereigene Abwehrzellen durch genetischen Eingriff sozusagen „scharf gemacht“, damit sie die Krebszellen erkennen und ausschalten.

Genau hinschauen

„Hautkrebs ist der häufigste Krebs der Menschen. Hautkrebs ist in den frühen Stadium gut heilbar, man muss auch die Frühstadien des hellen Hautkrebs erkennt, diese rötlich schuppende Herde oder diese kleinen rötliche Knoten, die einfach wegzucremen sind“, sagte Hautkrebsexpertin Erika Richtig. Ein bis zwei Mal pro Jahr sollte man sich Muttermale anschauen.

Es müsste nicht so weit kommen

Oft müsste es aber gar nicht so weit kommen. Durch entsprechende Vorsorge wären zahllose Krebs-Erkrankungen verhinderbar. „Trotz aller Fortschritte in der Therapie, bleibt die Vorsorge die sinnvollste und wirksamste. Wir haben immer wieder neue Studien, die darauf hinweisen“, sagte Onkologe Herbert Stöger.

Auch Mediziner drücken sich

„Prostatakarzinomvorsorge, Hautkrebsvorsorge, Brustkrebsvorsorge - die Methoden sind oft einfach, und je früher man einen Tumor entdeckt, desto größer sind die Heilungschancen“, so Stöger. „Ich bemühe mich, die Menschen zu motivieren, ich muss aber gestehen, ich drücke mich auch, es fällt mir nicht leicht. Ich tue mir aber leichter, weil ich täglich die Fälle sehe.“