Borckenstein-Insolvenz: Stiftung angedacht

Der Garnhersteller Borckenstein im oststeirischen Neudau muss schließen. Am Dienstag wird die Belegschaft über die Details informiert - rund 120 Mitarbeiter sind betroffen. Das AMS führte bereits Gespräche über eine Stiftung.

1789 wurde das Traditionsunternehmen in Burgau gegründet. 1845 wurde der Sitz im Zuge einer Expansion nach Neudau verlegt. 2016 konnte ein Insolvenzverfahren mit einem Sanierungsplan positiv beendet werden.

Passiva mehr als 21 Mio. Euro

Diesmal findet sich jedoch kein Investor oder Käufer für Borckenstein: Laut Masseverwalter Alexander Isola wird das Unternehmen nicht weitergeführt - die Passiva belaufen sich auf mehr als 21 Millionen Euro - mehr dazu in Garnhersteller Borckenstein erneut insolvent (10.1.2019). Vor der Betriebsversammlung, in der die Mitarbeiter am Dienstag über Details informiert werden sollen, wollte Isola noch keine weiteren Informationen geben.

Fortführung bis zumindest Ende Februar

Bis zumindest Ende Februar werde jedenfalls noch gearbeitet - weiterhin werden Lagerbestände verarbeitet, außerdem sollen die Maschinen für den Verkauf vorbereitet werden. Die Insolvenz des Garnherstellers ist für die Region und natürlich für die rund 120 Mitarbeiter problematisch, sagt die Leiterin des AMS in Hartberg, Margarete Hartinger: „Wir wissen, dass sehr viele langjährige Mitarbeiter betroffen sind, dass ein hoher Anteil 50 Jahre und älter ist, für die es in dieser Situation also besonders schwierig ist.“

Gespräche mit der Politik

Derzeit herrscht eine gute Konjuktur - Firmen sind also auf der Suche nach Fachkräften, dennoch wurden bereits Gespräche mit der Politik geführt: „Das Land Steiermark und das AMS Steiermark sind im Gespräch - das Thema Stiftung steht im Raum und das ist ein Angebot, das sicher wichtig ist, eine gute Möglichkeit, Leute auszubilden, wenn es nicht gelingt, sie unmittelbar zu vermitteln.“

Man werde die Mitarbeiter, die keine Beschäftigung finden, rasch in die Stiftung bringen können - oberstes Ziel sei jedoch die Mitarbeiter in einer anderen Firma unterzubringen, so die Leiter des AMS in Hartberg.