Karlau: Häftling tot aufgefunden

Ein Häftling ist tot, ein weiterer hat seine Zelle in Brand gesteckt: Zwei schwerwiegende Fälle beschäftigen derzeit die Beamten der Justizanstalt Graz-Karlau. Beide Männer waren zum Unglückszeitpunkt in Einzelzellen untergebracht.

Wird ein Insasse im Rahmen seiner Haft auffällig, kann er - zum Schutz aller - in einen besonderen Einzel-Haftraum gebracht werden - so sieht es das Gesetz vor.

Nach Drogenkonsum in Einzelhaft

In beiden aktuellen Fällen war das so: Jener Marokkaner, der in der Nacht auf Dienstag im Schlaf starb, war in der Einzelzelle, weil er Drogen genommen und anschließend randaliert haben soll - er war wegen versuchten Mordes inhaftiert. Ob der Drogenkonsum auch zum Tod des Mannes führte, soll jetzt eine Obduktion klären, bestätigt Anstaltsleiter Josef Mock. Bei 550 überwiegend Schwerkriminellen gehöre es zur Gefängnisrealität, dass mit Drogen gedealt werde, so Mock weiter.

Matratze in Brand gesteckt

Auch ein 26 Jahre alter Rumäne war in Einzelhaft - er sitzt wegen Körperverletzung und Diebstahl und war laut Anstaltsleitung schon mehrmals auffällig. Dienstagnachmittag steckte er seine Matratze in Brand; warum er ein Feuerzeug bei sich trug, ist noch unklar.

Die Beamten bemerkten den Rauch und konnten den am Boden liegenden Häftling in Sicherheit bringen; er wurde mit Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung ambulant behandelt und ist jetzt in einem videoüberwachten Haftraum untergebracht - so lange, bis Psychologen seinen Gesundheitszustand beurteilt haben.