TU Graz forscht an „Zero CO2“-Kraftstoffen

Die TU Graz hat ein neues Forschungszentrum: Es widmet sich der Verringerung der CO2-Intensität von Motorrädern, Quads und Powersport-Fahrzeugen aber auch von Arbeitsgeräten. Ziel sind Übergangs- und „Zero CO2“-Kraftstoffe.

Der Schwerpunkt des „Research Centre for Low CO2 Special Powertrain“ (RC-LowCAP) liegt in der Anwendung CO2-freier Kraftstoffe und Entwicklung hybrider Antriebssysteme für die Kleinmotoren.

So wenig wie möglich

„Übergeordnetes Forschungsfeld ist die Verwendung von CO2-freien Kraftstoffen bei speziellen Antriebssträngen“, so Stephan Schmidt vom Institut für Verbrennungskraftmaschinen und Thermodynamik in einer Mitteilung der TU Graz. Bis solche „Zero-CO2“-Kraftstoffe auf den Markt kommen, dürfte es allerdings noch einige Jahre dauern.

Daher setzen sich die Forscher des RC-LowCAP auch mit sogenannten Übergangskraftstoffe, die mit ihrem hohen Gehalt an CO2-neutralen Kraftstoffkomponenten eine weitere Reduktion der Kohlendioxid-Emissionen von Verbrennungskraftmaschinen ermöglichen.

Einfluss auf Funktionsfähigkeit im Test

„Hier interessieren uns die Vor- und Nachteil dieser Kraftstoffmischungen gegenüber konventionellen Kraftstoffen“, so Schmidt. So will man unter anderem am Beispiel eines Standardmotorrads den Einfluss dieser Kraftstoffe auf das motorische Verhalten, die Emission und Funktionsfähigkeit untersuchen. Das Konsortium will daraus Erkenntnisse gewinnen, wie Motoren und Abgasanlagen zukünftig modifiziert und die Regelung und Sensoren der Antriebstränge adaptiert werden müssen.

Mher Hybride

Zudem sollen der Einsatz von hybriden Antriebssystemen bei den kleinmotorigen Fahrzeugen und den handgehaltenen Arbeits- und Gartengeräten vorangetrieben werden. In diesen Segmenten gebe es laut den Forschern der TU Graz praktisch kein Hybridsystem am Markt. Gründe dafür seien laut Schmidt die Komplexität, das doch schwere Gewicht und die Kosten.

„Viel Luft nach oben“

„Während das Potenzial im Pkw-Bereich langsam ausgeschöpft ist, gibt es hier bei den nicht-automotiven Antriebssträngen noch viel Luft nach oben“, zeigte sich der Konsortialführer überzeugt. Auch der Einsatz von elektrischen Antriebsstrangkomponenten soll untersucht werden.

Unternehmen mit an Bord

Das Forschungskonsortium unter Führung der TU-Graz hat Unternehmenspartner wie unter anderem AVL, BMW und BRP-Rotax mit an Bord. Es wird im Rahmen des „Comet“-Forschungsprogramms vom Infrastrukturministerium (BMVIT) und Wirtschaftsministerium (BMDW) sowie den Länder Oberösterreich und Steiermark auf vier Jahre mit rund sechs Millionen Euro gefördert.

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